Ratgeber

Checkliste für Blade-Server

27.04.2011
Von Dirk Schiller

Typische Fehler beim Umstieg auf Blades

  • Viele Unternehmen bauen ihr Blade-Chassis nicht voll aus und wundern sich, wieso das neue System so teuer ist. Erst bei hoher Auslastung des Chassis und Verteilung der Kosten auf die Server rechnet sich der Einsatz gegenüber Standard-Servern.

  • Weitere Fehler bestehen darin, Blade-Server nur für den Einsatz von "Kleinstanwendungen" zu nutzen oder nur eine Applikation auf jeden Server zu packen. Dies führt zu einer geringen Auslastung des Gesamtsystems und vernichtet die potenziellen Vorteile. Denn Blades sind gerade für Applikationen von Vorteil, die große Kapazitäten benötigen. Hier kommt wieder die Virtualisierung ins Spiel.

  • IT-Verantwortliche sollten stets eine Vollkostenrechnung aufstellen. Die Investitionskosten sind zwar zunächst hoch. Doch durch die bessere Energieeffizienz, die einfachere Verwaltung und Bereitstellung wie auch die geringere Anzahl an Ports im Netzwerkbereich kommen andere monetäre Vorteile hinzu, die man nicht außer Acht lassen sollte.

  • In vielen Rechenzentren wird der Strombedarf pro Quadratmeter errechnet. Reichen diese kalkulierten Stromreserven aus, um die höhere vom Blade-Rack in Anspruch genommene Stromdichte bereit zu stellen?

  • Führt man Blade-Systeme ein, verfügt das Blade-Chassis in der Regel über Netzwerkkomponenten, um die Blade-Server zu konsolidieren und über einen gemeinsamen Kanal nach außen zu bringen. Ein Fallstrick könnte sich daraus ergeben, dass die Netzwerkkomponenten, die nun im Server-Betrieb angesiedelt sind, nicht mit den LAN-Komponenten zusammenpassen beziehungsweise hier zusätzlicher Schulungs- und Verwaltungsaufwand notwendig wird.

  • Auch die Frage nach der richtigen Platzierung des Blade-Systems im Rack kann eine Hürde sein. Handelt es sich nicht ausschließlich um ein Blade-, sondern um ein Mischsystem, so ist es nachteilig, das Blade-System ganz unten einzubauen. Denn Blades verfügen über sehr starke Lüfter, die die optimale Luftströmung am Rack stören können; Schwächer belüftete Systeme bekommen dann kaum noch genügend kalte Luft. Die optimale Platzierung muss rechenzentrumsspezifisch geplant werden.