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29.10.1999
Internet Kuriosa

ES REICHT

"Die Marktschreier rufen E-Business, E-Toys, E-Trade, E-Shoes, E-Chemicals, bald rufen wir E-nough (genug, es reicht)." Diese Kritik kommt nicht von deutschen Technologiefeinden, sondern vom E-Business-Propagandisten und IBM-Chef Louis Gerstner, der auf der Telecom 99 in Genf für eine bessere Strukturierung des Web warb.

UNDERCOVER

Um die achtzehnjährige Sängerin Christina Aguillera gleich mit ihrer ersten CD zum amerikanischen Jungstar aufzubauen, bediente sich die Plattenfirma RCA des Internets. Ein Team von Surfern wurde angeheuert, das in einschlägigen Internet-Foren als vorgebliche Fans das Image von Christina aufbauen sollten. Damit wollten die RCA-Manager bei der jugendlichen Kundschaft den Eindruck vermeiden, daß sich hier lahme Erwachsene cool geben um ihr Produkt an den Mann zu bringen.

KIDNAPPING

In den USA werden seriöse Web-Seiten von einer neuen Form der Internet-Kriminalität heimgesucht. Porno-Anbieter kopieren Seiten, die den Anwender automatisch zum Beispiel von einer Begrüßungsseite zu den eigentlichen Inhalten bringen. Dort tragen sie ihre Adressen ein und entführen so die Surfer zu ihren Angeboten. Als besonders heimtückisch rügt die Federal Trade Commission (FTC) das Vorgehen gegen den Spiele-Anbieter Newworld.com, von dessen Web-Seiten ein Pornohersteller gezielt jugendliche Surfer "gekidnappt" habe.

MEDIENGERECHT

Die Pro Sieben Media GmbH fordert eine Veränderung des Aktienrechts. Das Unternehmen will nämlich verstärkt Hauptversammlungen im Internet übertragen, die gesetzlich vorgeschriebenen Sitzungsrituale erscheinen ihnen jedoch wenig medienwirksam. Besonders störend sei, daß für die Übertragung jeder Frage und jedes Redebeitrags die Erlaubnis der Hauptversammlung einzuholen ist. Dieser Mißstand soll durch neue Gesetze behoben werden.