Windows-2000-Anwender stehen im Regen

Browser-Updates nur für XP-User

01.10.2004
MÜNCHEN (hi) - Benutzer älterer Windows-Versionen, die mit Microsofts "Internet Explorer" surfen, stehen vor einem Dilemma: Sie erhalten keine Sicherheits-Updates für ihren Browser mehr. Diese gibt es künftig nur noch für Windows XP mit installiertem Service Pack 2.

Microsofts Update-Politik im Zusammenhang mit Sicherheitslöchern beim Internet Explorer sorgt derzeit für Ärger unter Windows-Benutzern. Nach dem Willen des Softwarekonzerns soll es künftig Security-Erweiterungen nur noch für Anwender geben, die den Internet Explorer unter Windows XP mit installiertem Service Pack 2 einsetzen.

Damit käme rund die Hälfte der weltweit 390 Millionen Windows-Benutzer, nämlich diejenigen, die noch die Versionen Windows 95, 98, ME, NT Workstation oder Windows 2000 Professional laufen lassen, nicht in den Genuss von Neuerungen wie Pop-up-Blockern oder verbesserten Kontrollmöglichkeiten für Active-X-Code. Bei Windows 98 oder Windows ME können Anwender Microsofts Haltung noch nachvollziehen. Gemäß den konzerneigenen "Product Lifecycles" sind diese beiden Betriebssysteme bereits im Jahr 2002 aus dem offiziellen "Mainstream Support" herausgefallen, für den Microsoft einen "Security Update Support" verspricht. Unverständlich bleibt, warum davon auch Windows 2000 betroffen ist, das noch rund 17 Prozent der Windows-Anwender im Einsatz haben. Denn auf seiner eigenen Web-Seite zum Lebenszyklus der Produkte führt Microsoft Windows 2000 Professional noch bis Ende Juni 2005 in der Mainstream-Support-Phase.

Entsprechend schwer tut sich die amerikanische Microsoft-Zentrale, wenn sie ihre Update-Politik erklären soll: Da sind die Neuerungen für den Internet Explorer dann keine Security-Updates mehr - die es selbstverständlich für Windows 2000 weiterhin geben werde -, sondern substanzielle Verbesserungen. Und solche könnten Benutzer antiquierter Windows-Varianten nicht mehr erwarten, da der Internet Explorer ja ein integraler Bestandteil des Betriebssystems sei. Spekulationen, der Konzern wolle damit die Anwender älterer Versionen zum Upgrade auf XP nötigen, weist man in Redmond weit von sich.

Benutzer, die Microsofts Supportpolitik nicht hinnehmen wollen, haben eine Alternative: die Migration auf einen anderen Browser wie beispielsweise "Firefox", der für alle Versionen ab Windows 98 erhältlich ist.