Die Regierung unter Präsident Luiz Inácio da Silva bildet zusammen mit Unternehmen im Staatsbesitz den größten IT-Abnehmer in dem südamerikanischen Land. Entsprechend hoch schätzen Beobachter die Tragweite der jüngsten Entscheidung ein. Zwar handelt es sich offiziell nur um eine Empfehlung, statt proprietärer Software wie der von Microsoft Open-Source-Systeme einzusetzen. Ziel sei es jedoch, 80 Prozent der im nächsten Jahr beschafften Computer mit quelloffener Software auszustatten.
Seit dem Amtsantritt da Silvas hat die Open-Source-Gemeinde in Brasilien an Einfluss gewonnen. Für Microsoft ergibt sich damit eine weitere Bedrohung seiner Marktmacht in strategisch wichtigen Regionen. Erst kürzlich kündigten die Regierungen von China, Japan und Südkorea an, gemeinsam eine Open-Source-Alternative zu Microsofts Windows-Betriebssystem zu entwickeln. (wh)