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BMC profitiert von Kostensenkungen

08.02.2006
Dank eines kräftigen Tritts auf die Kostenbremse konnte der texanische System-Management-Riese die Profiterwartungen im abgelaufenen Quartal trotz rückläufiger Einnahmen übertreffen.

Wie BMC Software am gestrigen Dienstag nach Börsenschluss bekannt gab, kletterte der Nettogewinn im dritten Geschäftsquartal 2005/6 (Ende: 31. Dezember) auf 46,9 Millionen Dollar oder 22 Cent je Aktie, verglichen mit nur 36,4 Millionen Dollar beziehungsweise 16 Cent pro Anteil im Vorjahreszeitraum. Sondereffekte ausgeklammert stieg der (Pro-forma-)Profit von 50 auf 64 Millionen Dollar oder 30 Cent je Anteilschein - Analysten der Wallstreet hatten im Schnitt lediglich mit einem Plus von 27 Cent pro Aktie gerechnet.

BMC war es gelungen, die Betriebskosten gegenüber dem Vorjahresquartal um zehn Prozent auf 327,8 Millionen Dollar zu senken. Um seine Ausgaben besser unter Kontrolle zu bekommen, hatte das Unternehmen aus Houston, Texas, im Sommer vergangenen Jahres mehr als ein Zehntel der Belegschaft vor die Tür gesetzt. Der Umsatz von BMC schrumpfte indes um zwei Prozent von 386,8 auf 380,3 Millionen Dollar. Die von Thomson First Call befragten Finanzexperten hatten im Mittel 388 Millionen Dollar Umsatz erwartet.

Während die Wartungserlöse um elf Prozent auf 224 Millionen Dollar zulegten, verbuchte der System-Management-Spezialist einen Rückgang der Serviceeinnahmen um elf Prozent auf 21 Millionen Dollar. Die Lizenzumsätze schrumpften sogar um 16 Prozent auf 135 Millionen Dollar. In einer Telefonkonferenz begründete BMC-Chef Robert Beauchamp diesen Umstand großenteils mit den schwachen Softwareverkäufen in Europa, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Das Unternehmen habe jedoch bereits Gegenmaßnahmen ergriffen und das Vertriebsteam in der Region verstärkt, so Beauchamp.

Produktseitig dürften BMCs Schwächen schwieriger zu beheben sein. Wie ein Blick in die vorgelegten Zahlen zeigt, wiesen die Texaner lediglich im Bereich Service-Management steigende Lizenzerlöse auf. Die Einnahmen in den übrigen Segmenten Mainframe-Management, Distributed-System-Management und Identity-Management sanken dagegen.

Aus Sicht der Marktforscher von Ovum könnte es BMC längerfristig auch im Bereich Service-Management schwer fallen, seine gegenwärtige Position zu behaupten. Hier habe die Company zwar Vorteile durch den frühen Markteintritt, treffe jedoch auf die Erzrivalen CA, Hewlett-Packard und IBM.

Im laufenden vierten Geschäftsjahr rechnet BMC mit Umsätzen von 390 bis 410 Millionen Dollar sowie einem Pro-forma-Gewinn von 26 bis 31 Cent je Aktie. Für das Gesamtjahr 2005/6 stellt das Unternehmen einen Profit von 1,03 bis 1,08 Dollar pro Anteil in Aussicht. Beide Ergebnisprognosen lagen damit leicht über dem Konsens der Wallstreet. (mb)