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Bitkom: Deutsche Behörden bleiben IT-Muffel

27.11.2006

Dabei hat die Bundesregierung in den vergangenen Jahren viele Anstrengungen unternommen. Im Jahr 2000 startete der damals amtierende Bundeskanzler Gerhard Schröder mit "Bund Online 2005" ein ambitioniertes IT-Vorhaben. Zahlreiche Dienste des Bundes sollten digitalisiert und Online angeboten werden. "Die Daten sollen laufen, nicht der Bürger", lautete das Motto der Politiker.

Im Herbst vergangenen Jahres zog Innenminister Otto Schily eine positive Bilanz des Projektes (siehe auch: Bund Online: Schily sieht nur Erfolge). 379 Dienste der Bundesverwaltung ließen sich online nutzen. Bund Online 2005 habe gezeigt wie man mit E-Government eine moderne Verwaltung schaffen könne. Rund 1,4 Milliarden Euro hat das Projekt gekostet. Im Gegenzug versprachen sich die Verantwortlichen Einsparungen in Höhe von 400 Millionen Euro jährlich. Inwieweit sich diese Hoffnungen bislang erfüllt haben, teilt man indes nicht mit.

Schon vor einem Jahr mäkelte der Bitkom an der IT-Bilanz der Bundesregierung. Zwei Drittel der Angebote seien reine Informationsdienste, kritisierte Pablo Mentzinis, Bereichsleiter E-Government beim Bitkom. "Der Bund muss Informations- zu Transaktionsangeboten ausbauen." Nur so ließen sich Einsparungen in größerem Umfang erzielen. (ba)