Mobiles Assessment Center

Bewerber bewerten auf einen Klick

19.01.2016
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Der IT-Dienstleister msg systems hat die Personalauswahl schon digitalisiert, als das Schlagwort noch nicht in aller Munde war. Seitdem profitiert er von einem effektiven Prozess und einem guten Image bei Bewerbern.

Fast jeden Monat veranstaltet die Münchner msg sytems AG ein Assessment Center, um geeignete Bewerber für die offenen Stellen ausfindig zu machen. Der Personalbedarf des mittlerweile auf über 4000 Mitarbeiter angewachsenen IT-Dienstleisters ist groß, der Aufwand für die regelmäßigen Auswahltage war es auch, wie sich Personalleiter Herbert Wittemer erinnert: "Die Auswertung eines Assessment-Center-Tages war früher sehr zeitaufwändig, da pro AC etwa 1.700 Beobachtungen konsolidiert und von Formularen in das System übertragen werden mussten." Zwei Mitarbeiter der Personalabteilung führten stundenlang die Anmerkungen und Notizen der insgesamt zwölf Beobachter aus den Fachbereichen zusammen.

Mit dem iPad im Assessment Center

Das ist seit 2011 Geschichte, denn sechs Monate nach Vorstellung des ersten iPads zog das Tablet auch in die Personalabteilung von msg systems ein: Um Ressourcen zu sparen, wollte Wittemer die Lebensläufe der Teilnehmer der ACs digital verfügbar haben. Da das Unternehmen bereits die digitale Personalakte von Aconso im Einsatz hatte, entwickelte das Softwarehaus für msg systems eine mobile Bewerberakte mit integriertem Assessment Center.

Herbert Wittemer, msg systems: "Die Auswertung eines Assessment-Center-Tages war früher sehr zeitaufwändig, da pro AC etwa 1.700 Beobachtungen konsolidiert und von Formularen in das System übertragen werden mussten."
Herbert Wittemer, msg systems: "Die Auswertung eines Assessment-Center-Tages war früher sehr zeitaufwändig, da pro AC etwa 1.700 Beobachtungen konsolidiert und von Formularen in das System übertragen werden mussten."
Foto: msg systems

Seitdem brauchen die acht Abteilungsleiter, die im Assessment Center die Bewerber beobachten, nicht mehr im Vorfeld einen Ordner voller Bewerbungsunterlagen wälzen. Jetzt sind alle eingereichten Dokumente der Bewerber strukturiert in einer App abgelegt und online abrufbar. "Im Assessment Center selbst tippen die Beobachter ihre Noten und Anmerkungen direkt in das iPad ein und einen Klick später steht für jeden Kandidaten ein Sheet mit allen Ergebnissen zur Verfügung, das per Beamer in der Beobachterkonferenz diskutiert werden kann", erklärt Wittemer weiter.

In den Augen des Personaleiters bringt der Einsatz der mobilen AC-Lösung nicht nur mehr Effizienz, da er viel Papier und Zeit spart. Auch für das Recruiting ist er ein Pluspunkt, so Wittemer: "Dass im Assessment Center unsere Beobachter mit dem iPad sitzen, war bei der Einführung 2011 die Innovation und ein großer Aha-Effekt, mittlerweile ist der Gebrauch der iPads selbstverständlich. Die Wirkung auf die Bewerber ist aber immer noch sehr positiv, da das ihren Erwartungen an ein modernes IT-Unternehmen entspricht."

Immer den Bewerber im Blick

An den Auswahltagen absolvieren die Bewerber verschiedene Übungen wie Selbstpräsentation oder Kundengespräche, in denen sie verschiedene Kompetenzen wie Team- oder Konfliktfähigkeit unter Beweis stellen müssen. Auf was die Beobachter etwa in punkto Konfliktfähigkeit achten sollen, ist auf dem Tablet in einem Pop-Up hinterlegt: Bleibt der Kandidat bei persönlichen Angriffen souverän? Respektiert er andere Meinungen? Zeigt er konstruktive Lösungswege auf?

Die Beobachter können auf dem iPad die Kandidaten bewerten, die Auswertung folgt auf dem Fuß.
Die Beobachter können auf dem iPad die Kandidaten bewerten, die Auswertung folgt auf dem Fuß.
Foto: msg systems

Die Beobachter haben dank des iPads die Kandidaten jederzeit im Blick, so Wittemer: "Das Tablet hat gegenüber einem Laptop einen großen Vorteil: Es liegt unauffällig auf dem Schoß des Beobachters, der so direkten Blickkontakt zu den Bewerbern hat. Der Bildschirm des Laptops würde dagegen wie eine Trennwand zwischen Beobachter und Bewerber stehen."