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Beweisnot: IBM soll SCO aushelfen

04.06.2004

Im Gerichtsverfahren gegen IBM wegen angeblichen Missbrauchs von Unix-Quellcode hat das klageführende Unternehmen SCO beantragt, Big Blue solle weiteren Code und noch mehr interne Dokumente übergeben. Die Begründung ist reichlich widersprüchlich; denn einerseits behauptet SCO, "die bisher im Rahmen der Gerichtsentscheidung vom Mai von IBM vorgelegten Files zeigen, dass IBM unberechtigterweise Code auf Linux übertragen hat". Welcher Code das sei, wird auch jetzt nicht spezifiziert. Andererseits erklärt die Unix-Company, die eigenen Anstrengungen zur Identifizierung missbräuchlich verwendeten Codes hätten "gleichwohl bisher nicht viele Informationen erbracht, die SCO benötigt, um IBM-Forderungen nach Aufklärung der Sachverhalte genügen zu können".

SCO hat also die "smoking gun" immer noch nicht gefunden, obwohl dem Unternehmen die Quellcodes sowohl der IBM-Unix-Derivate AIX und Dynix als auch von Linux vorliegen. "Ich verstehe nicht, dass sie der IBM-Forderung nicht entsprechen können, die missbräuchlich verwendeten Codeteile zu spezifizieren", kommentiert der auf Urheberrechtsfragen spezialisierte Anwalt Jeff Norman von der Chicagoer Kanzlei Kirkland & Ellis. "Und ich denke, das wird auch kein Richter verstehen." (ls)