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Bereitet Microsoft Security-Kampagne gegen Linux vor?

13.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Es gebe Anzeichen dafür, dass Microsoft unter der Bezeichnung "Days of Risk" (Tage des Risikos) eine groß angelegte PR-Kampagne gegen Linux starten will, deren zentrale Aussage ist, dass Windows sicherer als das quelloffene System sei, berichten Quellen aus der Open-Source-Community. Demnach habe der Redmonder Konzern Analysten engagiert, die beobachten sollen, wie viel Zeit verstreiche, bis Patches für bekannt gewordenen Linux-Lecks zur Verfügung stehen.

Das Ziel Microsoft sei es, die von Open-Source-Fans oft gebrauchte Aussage, Linux sei sicherer als Windows, in Frage zu stellen. Da für größere Sicherheitslücken von Linux und Open-Source-Anwendungen in der Regel schnell Updates erscheinen, dürften sich die PR-Strategen vor allem auf kleinere Fehler konzentrieren, die meistens erst mit einem neuen Kernel- oder Distributions-Release behoben werden, so die Vermutungen der Community.

Der Linux-Anbieter Red Hat zeigte sich von den Gerüchten unbeeindruckt: "Es gibt keine Viren, die ihre Schadenswirkung auf Linux-Systemen entfalten." Da der Quellcode offen liege, finde man meist schon Lösungen, wenn das Problem noch gar nicht akut sei. "Wir müssen uns etlichen Kunden unter Fortune-500-Unternehmen gegenüber verantworten. Deswegen würden wir nie einen Fehler ohne Bugfix lassen", heißt es bei Red Hat. (lex)