Erneut Vorwürfe gegen US-Kartell-Chef:

Baxter als IBM-Lobbyist

08.04.1982

NEW YORK (hh) - Die Diskussion und den Leiter des US-Kartellamtes, William Baxter, und dessen Rolle bei dem kürzlich eingestellten Anti-Trust-Verfahren gegen die IBM schwelt weiter. Nach Darstellung des Wall Street Journal habe sich Baxter noch während des Verfahrens in Europa "lobbyistisch" für die IBM betätigt.

Der Vorsitzende des amerikanischen Monopolverfahrens, David N. Edelstein, hatte Anfang März Aufklärung über die Rolle des IBM-Prozeßgegners gefordert (CW Nr. 11/82, Seite 1). Edelstein warf dem Leiter der Kartellbehörde, William Baxter, vor, beratend für die IBM in einem weiteren Verfahren tätig gewesen zu sein.

Inzwischen sei nach Angaben des Wall Street Journal bekannt geworden, daß Baxter sich bereits im Frühsommer des vergangenen Jahres gegenüber EG-Vertretern für eine Einstellung des gleichzeitig in Europa laufenden Kartellverfahrens eingesetzt habe (CW Nr. 11/82, Seite 3) Die Europäer verfolgen das Verfahren allerdings weiter.

Baxter hat schon nach den Vorwürfen von Edelstein eine Untersuchung des US-Justizministeriums gegen sich selbst eingeleitet.