Auf E- folgt M-Commerce

Architekturen für mobile Geschäfte

10.12.2001

Als weiterer Dienst kommt der Short Message Service (SMS) des GSM-Standards in Frage. Er sorgt für Übertragung von 140 Byte großen Datenpaketen über ein GSM-Netzwerk. Dies sind in den meisten Fällen speziell kodierte Textnachrichten. Nokia und andere Endgerätehersteller nutzen solche Nachrichten in eigenen Kodierungen auch für das Übermitteln von Klingeltönen und Logos.

Für das Senden und Empfangen von SMS-Textnachrichten enthalten GSM-Mobiltelefone kleine Applikationen, mit denen sich Nachrichten erstellen und verwalten lassen. Der SMS-Dienst fungiert als Datenträger der so erstellten Nachrichten an ein SMS-Center. Dieses Gateway wird durch den jeweiligen Mobilfunkanbieter betrieben und speichert die Nachrichten, bis sie sich an den Empfänger übermitteln lassen.

SMS-Center als Gateways des SMS-Kanals sind nicht automatisch mit dem Internet verbunden. Für Dienstanbieter im Internet ist es dadurch nicht ohne weiteres möglich, Textnachrichten zu versenden oder zu empfangen. Ist dies aber gewünscht, so lassen sich die Dienste so genannter SMS-Gateway-Provider nutzen, welche die Anbindung der SMS-Center aller Mobilfunknetze übernehmen. Der Serviceanbieter muss zur Kopplung der Mobilfunknetze nur eine Schnittstelle zu einem solchen Gateway-Provider implementieren. Aus der

Gateways und Java

Sicht des Webservers beim Dienstanbieter wird das Senden und Empfangen einer SMS damit technisch mit dem Erstellen einer HTML- oder WML-Seite vergleichbar.

Ein Beispiel ist die Java 2 Micro Edition (J2ME), die Sun für die Entwicklung von mobilen Anwendungen vorgestellt hat, wodurch sich Java als Programmiersprache verwenden lässt. Für die spezielle Variante Mobile Information Device Profile (MIDP) stellen viele Hersteller derzeit erste Geräte vor. Neben neuen Mobilfunkgeräten von Siemens und Motorola existieren auch für Palm OS und Epoc bereits Laufzeitumgebungen zum Einsatz dieser neuen Applikationen. Die J2ME stellt für die Entwicklung mobiler Anwendungen eine Neuerung dar, die es erlaubt, kleine Applikationen auf ein mobiles Endgerät über ein Mobilfunknetz zu laden und zu installieren. Nach der Installation ist eine permanente Verbindung zum Mobilfunknetz nicht mehr notwendig und damit auch keine Bezahlung der normalerweise auflaufenden "Airtime".