Auf das iPhone entfallen zwei Drittel aller Apple-Einnahmen - umso wichtiger für das Unternehmen, dass es mit seinen Modellen iPhone 7 und iPhone 7 Plus einen Erfolg landete: Im Weihnachtsquartal setzte Apple rund fünf Prozent mehr iPhones ab als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Der Profit im vierten Quartal belief sich auf 17,9 Milliarden Dollar oder 3,38 Dollar je Aktie und lag damit um 2,6 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Dennoch zeigte sich die Wallstreet begeistert und belohnte Apple mit einem nachbörslichen Kursanstieg um drei Prozent. Die Analysten hatten im Durchschnitt nur ein Ergebnis von 3,22 Dollar je Aktie und Einnahmen von 77,4 Milliarden Dollar erwartet.
Imposant ist auch das Wachstum in Apples Servicebereich, wo die Einnahmen aus dem AppStore sowie die aus den Musik- und Payment-Services zusammenlaufen. Sie stiegen um 18 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar. Das mag im Vergleich zum iPhone-Business vernachlässigbar erscheinen, ist aber fast das Dreifache dessen, was etwa der hochgehandelte Streaming-Dienst Netflix im abgelaufenen Quartal insgesamt an Einnahmen zustande brachte (2,48 Milliarden Dollar). Apple-Chef Tim Cook sagte, er gehe davon aus, dass sich die Serviceerträge über die kommenden vier Jahre hinweg verdoppeln werden.
Probleme in China
Trotz der eindrucksvollen Zahlen ist auch bei Apple nicht alles Gold, was glänzt. Vor allem im China-Geschäft kommt das Unternehmen mit dem weltweit größten Börsenwert nicht voran. Dort fielen die Einnahmen um zwölf Prozent auf 16,2 Milliarden Dollar. Das Apple-Management macht dafür unter anderem negative Währungseinflüsse verantwortlich und verweist auf eine stabile Entwicklung im Servicegeschäft. Tatsächlich verliert Apple im Reich der Mitte aber Marktanteile an Konzerne wie Huawei oder Oppo Electronics.
Cook gestand vor Analysten, dass Apple im abgelaufenen Quartal einige Probleme in der weltweiten Logistik gehabt habe. Geschäfte mit der Applewatch, dem iPhone 7 Plus sowie den neuen drahtlosen Ohrhörern "Airpod" hätten darunter gelitten. Insbesondere beim teuren iPhone-Modell, das weltweit besonders gefragt sei, hätten die Schwierigkeiten in der Lieferkette Schaden angerichtet.
Gewaltige Gewinnspanne - aber sie wird kleiner
Apples Bruttomarge fiel im ersten Quartal auf 38,5 Prozent nach 40,1 Prozent im Vorjahr. Das Unternehmen macht geltend, dass sich langlebigere Akkus und mehr Speicher negativ auf die Gewinnspanne auswirkten. Apple hatte seine Zulieferer im vergangenen Jahr gedrängt, die Kosten für Komponenten zu senken, um die iPhone-Margen zu schützen.
Unter der Führung von Tim Cook hat Apple seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung inzwischen vervierfacht, um neue Wachstumsgebiete zu erschließen. Das Unternehmen arbeitet an autonomen Fahrzeugen und Augmented-Reality-Produkten, allerdings ist noch immer nicht bekannt, ob und wann diese Entwicklungen marktreif sind und herauskommen. Als sicher gilt indes, dass Apple diversifizieren möchte, um die hohe Abhängigkeit vom iPhone zu reduzieren. (hv)