TI liefert Chip für Low-Cost-Expertensystem

Apple will Lisp-Macintosh anbieten

19.02.1988

MENLO PARK (IDG) - Texas Instruments (Tl) und Apple verhandeln über den Bau eines Macintosh II für Anwendungen Künstlicher Intelligenz. Zu diesem Zweck soll der Rechner mit einem Add-on-Board, das den von TI entwickelten Lisp-Chip enthält, ausgestattet werden.

Mit diesem Rechner könnte ein Expertensystem erstmalig unter die Preisschwelle von 10 000 Dollar rutschen und würde Lisp-Hardware auf das Kostenniveau von High-End-Terminals drücken. Nach Angaben einer Sprecherin von TI ist bis zum dritten Quartal dieses Jahres mit einer offiziellen Ankündigung und insbesondere mit Details darüber zu rechnen, wie eine dafür notwendige Architektur aussehen könnte.

Marktexperten glauben, daß die Macintosh-Lisp-Architektur im Aufbau dem der Explorer- LX-Systeme von TI entsprechen wird. Beide benutzen einen 68020-Chip und den Nubus, für den Apple eine Lizenz von TI besitzt. Dadurch sei der Unterschied in der internen Struktur der Rechner nur noch sehr gering. Durch seinen Aufbau könne der Macintosh auch ohne weiteres Multitasking-fähig gemacht werden

Durch den Lisp-Chip, auf dem viele KI-Anwendungen basieren, wäre der Apple-Rechner das derzeit günstigste Low-End-System für Künstliche Intelligenz auf dem Markt.