Apple stark, Dell und Compaq schwach Billig sein reicht in Japan fuer Erfolg im PC-Markt nicht aus

24.06.1994

MUENCHEN (CW) - Als Dell und Compaq ihren Einstand in Japan wagten, verknuepften beide PC-Hersteller dies mit grossen Hoffnungen, schoene Gewinnmargen erzielen zu koennen. Die Zahlen von Dataquest fuer den PC-Markt im Land der aufgehenden Sonne sind allerdings fuer beide Unternehmen eher ernuechternd.

Wie der britische Brancheninformationsdienst "Computergram" meldet, ist die NEC Corp. nach wie vor unangefochtener PC- Spitzenreiter. Von den insgesamt in Japan verkauften 2,5 Millionen PCs (1992: 2,2 Millionen) stammten 52,8 Prozent aus den NEC- Werkshallen. Das ist zwar ein Rueckgang bezueglich des Marktanteils von 0,6 Prozent, insgesamt konnte das Unternehmen im abgelaufenen Jahr aber mehr Systeme absetzen als 1992.

Weit abgeschlagen folgt mit Apple immerhin schon an zweiter Stelle ein nichtjapanisches Unternehmen. 343000 ausgelieferte Macs ergaben einen Marktanteil von 13,9 Prozent - dabei erlebten die Kalifornier einen Zuwachs von 85 Prozent.

Die Fujitsu Ltd. rutschte mit 6,8 Prozent Marktanteil von der zweiten auf die dritte Position ab. Das Unternehmen buesste dabei immerhin drei Prozent ein. IBM Japan Ltd. (6,7 Prozent), Seiko Epson Ltd. (6,4 Prozent) sowie Toshiba mit unter sechs Prozent folgen auf den Plaetzen.

Aus dem schwachen Abschneiden von Dell und Compaq (Marktanteile im Zehntel-Prozent-Bereich) folgerte Dataquest, dass es in Japan nicht ausreicht, preiswerte Produkte anzubieten. Waehrend Compaq jedoch bereits 1991 in Japan an den Start ging, kann Dell als Grund fuer die PC-Pleite des abgelaufenen Jahres immerhin reklamieren, das Japan-Engagement erst Mitte 1993 gestartet zu haben.