Patentprozess

Apple-Experte begründet Milliarden-Forderung an Samsung

09.04.2014
Der kalifornische Patentprozess von Apple und Samsung gewährt einen Einblick in die Berechnung der milliardenschweren Forderung des iPhone-Konzerns. Samsung kritisiert die Summe von knapp 2,2 Milliarden Dollar als drastisch übertrieben.

Apples Milliarden-Forderung im zweiten Patentprozess gegen Samsung in Kalifornien stützt sich auf Expertenschätzungen und Kundenbefragungen. Der vom iPhone-Anbieter angeheuerte Fachmann Christopher Vellturo erläuterte in dem Verfahren am Dienstag, wie er auf die Summe von 2,19 Milliarden Dollar (knapp 1,59 Milliarden Euro) gekommen ist.

Demnach wurden 507 Smartphone-Nutzer und 459 Menschen mit Tablet-Computern befragt, was ihnen bestimmte Funktionen wert wären, wie US-Medien aus dem Gerichtssaal berichteten. Danach sei geschätzt worden, wie hoch eine Lizenzgebühr bei den fünf im Prozess betroffenen Patenten für Samsung hätte ausfallen können. Multipliziert wird mit 37 Millionen verkauften Samsung-Geräten. Apple argumentiert, dass die geschützten Funktionen wie universelle Suche oder Entsperren des Bildschirms per Schiebe-Geste die Geräte attraktiv für Kunden machen.

Apple hatte im ersten Prozess in Kalifornien 2012 rund eine Milliarde Dollar Schadenersatz zugesprochen bekommen, das Berufungsverfahren steht aber noch aus. Diesmal ist unter den zehn betroffenen Geräten des südkoreanischen Smartphone-Marktführers das Smartphone Galaxy S3. Samsung nimmt im Gegenzug mit zwei Patenten neun Apple-Modelle ins Visier, darunter sind das iPhone 5 und das iPad 4. Samsung verlangt nur sieben Millionen Dollar Schadenersatz und kritisiert Apples Forderungen als drastisch überhöht. (dpa/tc)