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Analysten: Hardware-Anbieter profitieren vom E-Commerce

09.07.1999
Einzig Compaq drohen rote Zahlen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Ansicht verschiedener Analysten werden die Quartalsergebnisse der meisten großen Hardwarehersteller dank der durch E-Commerce angekurbelten Nachfrage nach Servern und anderen High-end-Systemen deutlich positiv ausfallen. Von diesem Trend sollen nach einem Bericht des "Wall Street Journal" vor allen IBM, Sun und Hewlett-Packard (HP) profitieren. "Sie sind die Waffenlieferanten im Internet-Krieg", witzelt Steven Milunovich von Merill Lynch. Er rechnet damit, daß die meisten Hersteller die Erwartungen der Finanzwelt erfüllen oder übertreffen werden.

Don Young von Paine Webber erwartet, daß die Umsätze von IBM 21 Milliarden Dollar erreichen werden. Das entspräche einer Steigerung von zwölf Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (18,82 Milliarden). Dabei sollen die Bereiche Hardware und Software um acht beziehungsweise zehn Prozent zulegen; das meiste Wachstum verdankt Big Blue jedoch seinem florierenden Servicegeschäft. Beim Profit rechnet Young mit einem 15prozentigen Wachstum auf 1,68 Milliarden Dollar oder 89 Cent pro Aktie (Vorjahresquartal: 1,45 Milliarden oder 75 Cent je Anteilschein).

Sun dürfte nach Ansicht von Laura Conigliaro von Goldman Sachs vor allem von der steigenden Nachfrage nach seinen "Starfire"-Maschinen profitieren. Sie rechnet für das abgelaufene Quartal mit Einnahmen 3,45 Milliarden Dollar, knapp 20 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (2,88 Milliarden). Unterm Strich soll der McNealy-Company nach Einschätzung der Analystin ein Gewinn von 383 Millionen Dollar oder 47 Cent pro Aktie verbleiben, ebenfalls deutlich mehr als im Vorjahresquartal (287,8 Millionen oder 37 Cent je Anteilschein).

Auch Hewlett-Packard darf auf ein gutes Resultat hoffen. Merill-Lynch-Mann Milunovich prophezeit dem Hersteller Umsätze von 12,19 Milliarden Dollar, elf Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres (10,98 Milliarden). Beim Profit rechnet er mit 808 Millionen Dollar oder 78 Cent pro Aktie. Ein Jahr zuvor hatte der Gewinn bei 621 Millionen Dollar oder 78 Cent je Anteilschein gelegen.

Einzig Compaq dürfte in die Röhre schauen. Paine-Webber-Analyst Young rechnet für die Texaner zwar mit Einnahmen von 9,3 Milliarden Dollar (ein Jahr zuvor ohne Digital 5,91 Milliarden), unterm Strich soll allerdings ein Minus von knapp 180 Millionen Dollar oder zehn Cent pro Aktie herauskommen. Ein Jahr zuvor hatte Compaq einen Nettoprofit von 31 Millionen Dollar oder zwei Cent pro Anteilschein ausgewiesen.