Netzwerk-Features und mehr Sicherheit

Amdahls Mainframe-Unix UTS orientiert sich am System V.4

26.10.1990

SUNNYVALE (pi) - Der Siegeszug von Unix hat bisher vor den Großrechnern haltgemacht. Den Anwendern gilt das Multiuser-Betriebssystem als zu instabil. Nun versucht die kalifornische Amdahl Corporation, mit dem Release 2.1 ihres UTS-Betriebssystems ein besonders zuverlässig laufendes Unix-Derivat im Markt zu plazieren.

Der erhöhte Schutz gegen Datenverlust rührt von einem veränderten Dateisystem her, das mit dem Prinzip der Plattenspiegelung arbeitet, dabei aber, so der Hersteller, die Kosten der doppelten Datenhaltung vermeidet. Sollte eine Platte ausfallen, ermöglicht das System die transparente Wiederherstellung der verlorenen Daten, wobei sichergestellt wird, daß der Systembetrieb für die Endbenutzer ohne Unterbrechung weiterläuft. Ein Extramodul, das auch für die UTS-Version 2.0 zu erhalten ist, soll die Zuverlässigkeit des Betriebssystem darüber hinaus auf die Sicherheitsstufe B1 heben.

Das neue Betriebssystem-Release wurde zudem mit Features ausgestattet, wie sie von AT&Ts Unix V.4 bekannt sind. Joseph J. Francesconi, Amdahls Senior Vice-President für Kommunikationsprodukte, hebt hier vor allem die Integration der grafischen Möglichkeiten von X-Windows und die Netzwerk-Funktionen des Berkley-Unix BSD 4.3 hervor.

Außerdem wurden laut Amdahl die Einbindung von "Workstations und Mini-Rechnern verbessert sowie die Arbeitsmöglichkeit in SNA-Netzen optimiert. Angekündigt hat das Unternehmen eine Serie von Kommunikationrechnern mit der Bezeichnung "4655", die

asynchrone Netzverbindungen für bis zu rund 750 Geräten mit einer Geschwindigkeit von 19,2 Mbit/s steuern. Die Prozessoren arbeiten mit dem X.25-Protokoll.