MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der weltgrößte Onlineeinzelhändler Amazon.com hat im dritten Quartal 2005 wegen höherer Steuerbelastungen sowie Sonderkosten im Zuge eines Rechtsvergleichs einen starken Gewinnrückgang verbucht. Die Amazon.com-Aktien fielen nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse nachbörslich um 7,1 Prozent auf 42,87 Dollar.

Der Gewinn schrumpfte gegenüber dem dritten Quartal 2004 um 44,4 Prozent auf nur noch 30 Millionen Dollar (umgerechnet 24,5 Millionen Euro). Der Gewinn pro Aktie erreichte sieben (Vorjahresvergleichszeit: 13) Cent. Der Quartalsumsatz legte um 27 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar zu. Dies gab Amazon.com am Dienstag nach Börsenschluss bekannt.

Der Quartalsumsatz profitierte von dem Verkauf des neuesten "Harry-Potter"-Buchs, von dem 1,6 Millionen Exemplare ausgeliefert wurden.

Klammert man die rechtlichen Vergleichskosten von 20 Millionen Dollar nach Steuern aus, hätte Amazon.com im Juli-September-Abschnitt zwölf Cent je Aktie verdient. Die Wall Street hatte auf dieser Basis mit zehn Cent gerechnet.

Das Unternehmen erhöhte den Umsatz in den USA und Kanada in der Berichtszeit um 28 Prozent auf eine Milliarde Dollar. Amazon.com legte im Ausland mit seinen britischen, deutschen, französischen, japanischen und chinesischen Sites um 26 Prozent auf 817 Millionen Dollar zu. Die Gesellschaft verbucht inzwischen 45 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Elektronikprodukte und andere Waren legten um 43 Prozent auf 491 Millionen Dollar zu.