Geht der noch?

Alte USB-Sticks auf Fehler überprüfen

03.05.2013
Von David Wolski
Findet man alte USB-Sticks unerhofft wieder, stellt sich die Frage, ob das Gerät denn noch fehlerfrei funktioniert. So können Sie das schnell und einfach überprüfen.
Foto: L.S., Fotolia.de

Bei gut abgestandenen USB-Datenträgern aus dem hintersten Winkel der Schublade ist immer fraglich, wie gut – oder schlecht – es um die Datensicherheit bestellt ist. Bevor Sie einem alten USB-Stick wichtige Daten anvertrauen, die beim nächsten Zugriff schon nicht mehr richtig lesbar sind, sollten Sie diese einem kleinen Test unterziehen.

Wenn begründete Zweifel bestehen, dass die Datensicherheit wegen Altersschwäche oder Beschädigung nicht mehr unbedingt gegeben ist, hilft ein Prüfsummenvergleich von testweise kopierten Dateien. Prüfsummen sind einmalige Zeichenketten, die ein Prüfsummenprogramm recht schnell aus einer beliebigen Menge von Daten errechnet. Für einen Datenträgertest erstellen Sie erst eine Prüfsumme einer ausreichend großen Originaldatei auf Ihrem PC und dann die Prüfsumme der kopierten Datei auf dem USB-Stick. Sind beide Summen identisch, ist die Integrität der kopierten Datei bestätigt und der Stick ist noch in Ordnung.

Zuerst benötigen Sie eine ordentlich große Datei, um den USB-Stick auch gut voll zu bekommen. Dafür eignet sich eine umfangreiche Videodatei. Falls nichts Größeres zur Verfügung steht, können Sie in der Eingabeaufforderung mit zwei Befehlen auch selbst Testdateien erstellen. Halten Sie dazu die Windows-Taste und drücken R, geben dann den Befehl cmd ein und drücken Enter. Danach tippen Sie Folgendes ein:

echo „Dies ist eine Testdatei“ > test.dat

gefolgt von Enter ein, um eine kleine Testdatei mit bescheidenen 28 Byte zu erstellen. Und mit diesem Befehl machen Sie die Datei durch die rekursive Wiederholung des Inhalts richtig groß:
for /L %i in (1,1,25) do type test.dat >> test.dat

Dieser harmlose Befehl erstellt eine Datei mit einem Gigabye. Sollten Sie zwei Gigabyte benötigen, ändern Sie den Wert „25“ in diesem Befehl einfach auf „26“. Für vier Gigabyte geben Sie den Wert „27“ ein. Vorsicht mit höheren Werten, die Dateigröße wächst exponentiell! Da sich damit das komplette System in kurzer Zeit zumüllen lässt, ist der Befehl eher ein Kandidat für den Giftschrank.

Nun zur Prüfsumme:

Prüfsummenalgorithmen gibt es in verschiedenen Varianten für bestimmte Anwendungszwecke. Kryptologische Prüfsummenalgorithmen wie etwa SHA-256 müssen höchsten Ansprüchen genügen. Für den Vergleich von Daten eignet sich allerdings auch ein älteres, schnelleres Verfahren wie beispielsweise MD5. Einen MD5-Prüfsummengenerator für Windows gibt es darüber hinaus gratis in verschiedenen Varianten. PC-WELT empfiehlt fortgeschrittenen Benutzern das Kommandozeilenprogramm MD5sums. Kopieren Sie die Programmdatei aus dem ZIP-Archiv einfach ins gleiche Verzeichnis wie die Testdatei und rufen Sie es dann mit dem Befehl md5sums test.dat auf.

Wer die Eingabeaufforderung scheut, findet mit der Freeware MD5summer eine grafische Alternative.

Wenn der MD5-Wert der Testdatei ermittelt ist, kopieren Sie die Datei auf den USB-Stick und führen Sie den Test abermals durch. Wenn sich eine andere Prüfsumme ergibt, ist der USB-Datenträger mit hoher Wahrscheinlichkeit unbrauchbar. Auf diese Weise lassen sich auch Anschlusskabel sowie USB-Anschlüsse testen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.