Aktien von AT&T eignen sich fuer langfristig orientierte Anleger Von Arnd Wolpers*

26.08.1994

Der Telekommunikationsriese AT&T ist in der gluecklichen Lage, dass seine strategischen Investitionen in eine sehr profitable Phase fallen. Nach 3,15 Dollar je Aktie 1993 duerften 1994 etwa 3,55 Dollar verdient werden. Die Schaetzungen fuer 1995 liegen bei knapp vier Dollar. Diese Prognosen beinhalten nicht die geplante Uebernahme von McCaw.

Bei der Ertragsverbesserung profitiert AT&T von zwei Entwicklungen. Zum einen waechst der Markt fuer Telekommunikation mit derzeit sieben Prozent pro Jahr ueberdurchschnittlich stark. Zum anderen konnte AT&T seinen Marktanteil erhoehen. Die juengst von der Federal Communication Commission veroeffentlichten Daten belegen, dass AT&T seinen Marktanteil im ueberregionalen Kommunikationsmarkt von 59,2 Prozent (Ende 1993) auf zuletzt knapp 61 Prozent erhoehen konnte. Die verstaerkte Nachfrage und die verbesserte Marktstellung fuehren zu einer Staerkung der Margen. Hinzu kommt ein weltweites Sinken der Telekommunikationskosten fuer die Betreiber. Beides zusammen sollte dazu fuehren, dass AT&T in den kommenden Jahren Gewinnsteigerungen erwirtschaftet, die deutlich ueber dem Wall-Street-Durchschnitt liegen.

Im Stammgeschaeft ueberregionale Kommunikation plant AT&T, ueber ihre Tochtergesellschaft Worldplus Inc. ein Netz von Telefonverbindungen zwischen 40 Staaten anzubieten, in das sich die Kunden zum Daten- und Gespraechstransfer einwaehlen koennen. Zusammen mit Loral Corp., Motorola Inc. und IBM wurde eine Mikrochipallianz eingegangen, mit dem Ziel, die Speicherkapazitaet der Chips zu vergroessern.

AT&T und Silicon Graphics wollen bereits in Kuerze den Betreibern von Telefon- und Kabelfernsehnetzen eine komplette Ausruestungspalette fuer interaktive Dienste anbieten. AT&T kann dabei auf seine Erfahrungen und seine Produkte auf dem Gebiet der Glasfasernetze der ATM-Uebermittlungstechnologie, der Hochgeschwindigkeitsnetze und deren geschaeftlicher Anwendung zurueckgreifen. Silicon Graphics bringt Know-how im Multimedia- Bereich ein.

AT&Ts wichtigstes Ziel ist derzeit die Uebernahme von McCaw. Zuerst schien es, dass die US-Kartellbehoerde die Akquisition der bedeutendsten US-Mobilfunkgesellschaft durch die groesste amerikanische Telekommunikationsgesellschaft nicht erlaubt. Jetzt gab es vorerst gruenes Licht. Das US-Justizministerium teilte mit, es werde der AT&T die 12,6 Milliarden Dollar teure Uebernahme von McCaw genehmigen, wenn McCaw konkurrierenden Ferngespraechsanbietern den gleichen Zugang zu seinem Mobiltelefonsystem einraeumt wie AT&T.

AT&T muss sich seinerseits verpflichten, dass die Kaeufer von Mobiltelefonausruestung nach der Fusion nicht benachteiligt werden. Nach Beurteilung von Experten ist mit der Zustimmung des Justizministeriums die entscheidende Huerde fuer die Uebernahme von McCaw durch AT&T genommen worden. McCaw fungiert in der zukuenftigen AT&T-Strategie als zentrales Element fuer die drahtlose Kommunikation. Mit der Neuerwerbung duerfte AT&T der einzige Anbieter weltweit sein, der alle Teile zum Datenpuzzle beitragen kann. Die Akquisition ist aus dem stabilen AT&T-Cash-flow bezahlbar. Die Aktie eignet sich fuer langfristig orientierte Anleger als Kauf.

Philips Electronics/2. Quartal 1994/2.Quartal 1993 in Milliarden Mark.

Umsatz: 14,3/12,7

Gewinn: 0,357/0,104

*Arnd Wolpers ist Geschaeftsfuehrer der Vermoegensverwaltungsgesellschaft CMW GmbH in Muenchen. Die hier veroeffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir fuer vertrauenswuerdig und zuverlaessig halten. Trotz sorgfaeltiger Quellenauswahl und -auswertung koennen wir fuer Vollstaendigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit uebernehmen, als grobe Fahrlaessigkeit oder Vorsatz Haftung begruenden. Jede darueber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Fuer Angaben Dritter uebernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch staerkere Kursschwankungen gekennzeichnet.