Apps und Tools

Active Directory und Netzwerke mit dem iPad verwalten

11.03.2013
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Remoteunterstützung mit TeamViewer

Fernwartungssoftware gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen, Preislagen und Darreichungsformen. Viele Lösungen, wie die verschiedenen VNC-Varianten, sind kostenlos, bieten dafür aber oft weniger Leistung als professionelle Lösungen wie Dameware oder Radmin. Aber unabhängig vom Preis hat fast jede Software das gleiche Problem: Der Zugriff über das interne Netzwerk funktioniert reibungslos. Soll aber über das Internet, eine Firewall oder einen Proxy-Server per HTTPS auf einen Rechner zugegriffen werden, zum Beispiel für den Anwender-Support für kleinere Niederlassungen oder Heimarbeitsplätze, spielen die wenigsten Anwendungen mit. Hier setzt TeamViewer an.

Die Verwendung der Software ist denkbar einfach. Zunächst muss eine kleine Anwendung von Teamviewer heruntergeladen und auf dem Computer installiert oder direkt gestartet werden, auf den zugegriffen werden soll. Auch auf dem Computer, der über das Internet zugreift, muss die Anwendung installiert oder direkt gestartet sein. Für iOS-Geräte gibt es dazu passende Apps. Das heißt, Sie können mit iPads Server und Arbeitsstationen fernwarten und dabei auf das gleiche Tool setzen wie bei der Fernwartung zwischen Clients.

Eine Installation auf den Clients ist nicht zwingend vorgeschrieben, der Start ist auch ohne vorherige Installation möglich. Deshalb können Sie die Anwendung auch von einem USB-Stick aus betreiben. Die ausführbare Datei und das Installationspaket sind identisch. Beim Start der Anwendung wählen Sie den Modus aus. Für beide Varianten reichen normale Benutzerrechte aus. Ein Administratorkonto ist nicht notwendig, da das Tool keine Treiber installiert. Auch Firewall, Proxy-Server oder DSL-Router müssen Sie nicht anpassen, der Verkehr darf problemlos passieren. Nach der Installation beziehungsweise dem Start der Anwendung generiert diese eine ID und ein Kennwort. Beides braucht der zugreifende PC oder das iPad

Auf dem zugreifenden Computer kann jetzt über die Schaltfläche Mit Partner verbinden eine Sitzung zum anderen Computer aufgebaut werden. Dabei tauschen die Clients die ID und das Kennwort der aktuellen Sitzung auf dem Host aus. Nach wenigen Sekunden wird das Fenster aufgebaut, und die Fernwartung beginnt. Das Programm erkennt automatisch, ob die Verbindung über ein Netzwerk oder das Internet hergestellt wird, und stellt die Datenübertragung entsprechend der Bandbreite ein, sodass immer eine optimale Leistung bei der Fernwartung erzielt wird.

Auf der Internet-Seite des Herstellers gibt es ausführliche Hilfen, wenn die Computer zum Beispiel hinter hochsicher konfigurierten Firewalls positioniert sind. Auch hier ist der Zugriff grundsätzlich möglich. Über ein Chat-Fenster können die beiden Teilnehmer miteinander kommunizieren. Auch Dateien lassen sich zwischen den beiden Computern austauschen.

Sind am Computer, auf den über die Fernwartung zugegriffen wird, mehrere Monitore angeschlossen, kann in TeamViewer zwischen diesen Monitoren umgeschaltet werden. Wird nach dem Beenden der Sitzung die Anwendung beendet, kann kein Anwender über TeamViewer auf den Computer zugreifen, bis erneut eine Sitzung erstellt und die ID und das Kennwort weitergegeben wurden. Natürlich kann diese Konfiguration angepasst werden, damit auch eine Fernwartung auf dem Server stattfinden kann. In diesem Fall erfolgt der Zugriff nicht über eine ID, sondern es muss eine entsprechende Authentifizierung stattfinden. Der Zugriff funktioniert auch, wenn der zugreifende Computer über einen Proxy-Server mit dem Internet verbunden ist. Die Fernwartung können Sie über diesen Weg problemlos von iPads aus durchführen. (mb)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der Schwesterpublikation TecChannel.de.