Superdünnes Notebook, das den Geldbeutel schont

Acer Swift Edge 16 im Test

17.02.2024
Von  und Matthew S. Smith
Michael Söldner schreibt News zu den Themen Windows, Smartphones, Sicherheit, Hardware, Software, Gaming, Auto sowie Raumfahrt auf pcwelt.de.
Leicht wie eine Feder. Was will man mehr von einem ultraportablen Notebook?
Foto: IDG / Matthew Smith

Auf einen Blick

Pro

  • Äußerst dünn und leicht

  • Wunderschönes OLED-Display

  • Starke CPU-Leistung bei kurzzeitigen Aufgaben

  • Integrierte Radeon-Grafik mit guter Leistung

Kontra

  • Das Design beeindruckt nicht

  • Mittelmäßige Tastatur und Touchpad

  • Sehr schwache Lautsprecher

Fazit

Das Acer Swift Edge setzt auf AMDs Ryzen-Prozessor und die integrierte Radeon-Grafik, um eine robuste, ausgewogene Leistung in einem dünnen Formfaktor zu liefern.

Moderne Laptops sind in der Regel dünn, aber es gibt eine weitere Kategorie, die die Portabilität auf eine andere Ebene hebt. Ultraportables, Super Thin-and-Lights, Ultrabooks: Wie auch immer Sie sie nennen, diese Geräte sind schlank genug, um selbst mit einem 16-Zoll-Display unter 1,4 Kilogramm zu bleiben. Traditionell ist dies mit einem hohen Preis verbunden, aber das Swift Edge 16 von Acer bietet das Konzept zu einem erschwinglichen Preis an.

Technische Daten und Funktionen

Das Acer Swift Edge 16 wendet sich von den Intel-Prozessoren ab, die in ähnlich großen Acer-Notebooks zu finden sind (ebenso wie in denen vieler Konkurrenten), und entscheidet sich stattdessen für den Ryzen 7 7840U von AMD. Dabei handelt es sich um einen Achtkern- und 16-Thread-Prozessor mit einem Boost-Takt von bis zu 5,1 GHz. Dazu kommt AMDs Radeon 780M-Grafik mit 12 Rechenkernen und einem maximalen Takt von 2,7 GHz.

CPU: AMD Ryzen 7 7840U
Arbeitsspeicher: 16 GB LPDDR5
Grafik/GPU: Intel Iris Xe
Bildschirm: 16-Zoll 3200 x 2000 120Hz OLED
Speicher: 1TB SSD
Webcam: 1080p
Konnektivität: 2x USB-C, 2x USB-A 2.1, 1x HDMI, 1x MicroSD, 1x 3,5-mm-Audiobuchse
Verbindungen: WiFi 6E, Bluetooth 5.2
Biometrische Daten: Fingerabdruckleser
Akkukapazität: 54 Wattstunden
Abmessungen: 35,8 x 24,6 x 1,3 cm
Gewicht: 1,23 kg
UVP: 1.299,99 Euro

Es sind zwei Versionen des Acer Swift Edge 16 im Umlauf. Sie unterscheiden sich sowohl bei der CPU als auch beim Display: Das von mir getestete Modell hatte AMDs Ryzen 7 7840U und ein OLED-Panel mit 3.200 x 2.000 Pixeln, während das alternative Modell einen Ryzen 7 7735U und ein 4K IPS-Display bietet. Ansonsten sind sie identisch und haben eine UVP von 1.299,99 Euro.

Design und Verarbeitungsqualität

Foto: IDG / Matthew Smith

Die Laptops von Acer neigen zu einem faden Design mit einem markenlosen, minimalistischen Look. Das Swift Edge 16 setzt noch eins drauf und tauscht das typische grau-silberne Metallic-Finish des Unternehmens gegen ein tiefes Metallic-Schwarz. Es ist kein schöner Anblick, und das soll es auch gar nicht sein. Wer ein modisches, modernes Notebook sucht, muss sich anderswo umsehen.

Das Swift Edge 16 ist das superdünne und -leichte Modell in Acers Produktpalette, und es bringt eine Reihe von Vorteilen und Problemen mit sich. Es fühlt sich nicht solide an und neigt dazu, sich zu biegen, wenn man es anfasst, was das Notebook zerbrechlich erscheinen lässt. Das macht das Notebook aber auch handlicher, denn es hat eine Höhe von 1,3 Zentimetern und wiegt nur 1,23 Kilogramm. Damit konkurriert es mit dem Gram 16 von LG, das mit 1,76 Zentimetern zwar etwas dicker, aber mit 1,19 Kilogramm auch noch leichter ist. Die meisten 16-Zoll-Laptops wiegen 1,6 bis 2 Kilogramm.

Es wäre schön, wenn Acer sowohl hervorragende Verarbeitungsqualität als auch Portabilität in einem Paket anbieten würde, aber das ist eine unfaire Erwartung. Konkurrenten, die ähnliche Geräte bauen (wie das Gram 16 von LG), haben ebenfalls Mühe, ein stabiles, haltbares Design in einem 16-Zoll-Notebook zu bieten, das weniger als 1,3 Kilogramm wiegt. Wer ein solideres Notebook sucht, sollte sich das Acer Swift Go 16 ansehen - wer aber Wert auf Mobilität legt, ist mit dem Swift Edge 16 gut beraten.

Tastatur und Trackpad

Foto: IDG / Matthew Smith

Das große Display des Swift Edge 16 bietet reichlich Platz für ein geräumiges, komfortables Tastaturlayout, das auch Platz für einen Ziffernblock bietet. Die Tabulator-, Feststelltaste, Umschalt- und Steuerungstasten auf der linken Seite sind etwas kleiner als sie sein sollten. Und die Tasten des Ziffernblocks sind schmaler als gewohnt, aber das Layout funktioniert trotzdem. Ich habe mich sofort zu Hause gefühlt. Wahrscheinlich ist es hilfreich, dass Acer bei allen 16-Zoll-Produktivitäts-Laptops ein ähnliches Layout verwendet - wenn man eines ausprobiert hat, kennt man alle.

Das Tastengefühl ist allerdings weniger verlockend. Das biegsame Chassis lässt ein deutliches Wackeln zu, wenn man mit hoher Geschwindigkeit tippt, was zu einem hohlen, matschigen Gefühl führt. Es gibt jedoch nicht nur schlechte Nachrichten. Der Tastenhub ist angemessen und der Anschlag fühlt sich straff an. Eine Tastaturbeleuchtung ist standardmäßig vorhanden, aber sie ist einfach und bietet nur zwei Helligkeitsoptionen.

Das Touchpad ist ein kleines Problem: Es fühlt sich schnell und reaktionsschnell an, ist aber nur 12,7 Zentimeter breit und kaum mehr als 7,5 Zentimeter hoch. Das ist ziemlich klein für ein 16-Zoll-Notebook im Jahr 2023, und es kann dazu führen, dass sich die Multitouch-Gesten von Windows beengt anfühlen. Das ist nicht schlimm, aber viele 16-Zoll-Laptops bieten mehr Platz.

Display und Sound

Foto: IDG / Matthew Smith

Acer bietet zwei Display-Optionen für das Swift Edge 16 an: ein 3.200 x 2.000 120Hz OLED und ein 3.840 x 2.400 60Hz IPS LCD. Das von mir getestete Modell hatte das OLED-Display und zeigte eine hervorragende Leistung.

Das OLED-Display des Swift Edge 16 bietet ein unendliches Kontrastverhältnis und tiefe, satte Schwarzwerte, die in dunklen Szenen überzeugende Schatten erzeugen. Streaming-Sendungen, Filme und Spiele profitieren immens von dieser Eigenschaft, da der Kontrast des Displays das Auge umschmeichelt.

Auch die Farbleistung ist hervorragend. Der Bildschirm kann 100 % von sRGB und DCI-P3 sowie 97 % von AdobeRGB darstellen. Das sind hervorragende Werte, die weit über denen der besten LCD-Displays liegen. Das Micro-LED-Display des Lenovo Slim Pro 9i beispielsweise erreicht 97 % von DCI-P3 und 86 % von AdobeRGB. Einfach ausgedrückt: Das OLED-Display des Edge 16 sieht lebendig und verführerisch aus.

Auch die Helligkeit ist anständig, mit einer maximalen Leuchtdichte von 372 nits in SDR, die sich in HDR auf 522 nits erhöht. Die Helligkeit des Edge 16 ist in den meisten Situationen in Ordnung. Die Helligkeit des Bildschirms fühlt sich nur in einem hellen, sonnenbeschienenen Raum schwach an, wo die glänzende Oberfläche des Bildschirms stark blendet.

Mir gefällt auch die Bildwiederholfrequenz von 120 Hz. Obwohl sie oft als Feature für Gamer angepriesen wird, kann eine erhöhte Bildwiederholrate auch Windows im Alltag reaktionsschneller erscheinen lassen.

All das zusammen ergibt ein wunderschönes Display, das wohl die beste Eigenschaft des Edge 16 ist. Es gibt nur einen Haken: Dieses Display ist in vielen alternativen 16-Zoll-Notebooks erhältlich, darunter auch in anderen Acer-Modellen, sodass seine Stärken keine Vorteile gegenüber der Konkurrenz darstellen. Dennoch ist es ein großartiges Display - wer von einem fünf Jahre alten Notebook aufrüstet, kommt auf seine Kosten.

Die Lautsprecher des Edge 16 sind dagegen enttäuschend. Sie sind schwach, blechern und können kaum einen Film oder Soundtrack wiedergeben, der Höhen und Mitten mit kräftigen Bässen paart. Externe Lautsprecher oder Kopfhörer sind daher Pflicht!

Webcam, Mikrofon, biometrische Daten

Die 1440p-Webcam ist in den oberen Rahmen des Acer Swift Edge 16 eingequetscht. Sie bietet eine großartige Schärfe und eine gute Farbwiedergabe für eine Laptop-Webcam, obwohl sie weiterhin mit der Belichtung bei gemischten Lichtverhältnissen zu kämpfen hat. Die solide Webcam ist mit einem respektablen Mikrofonarray gepaart, das meine Stimme gut aufnimmt und viele sich wiederholende Hintergrundgeräusche verdeckt. Die meisten ähnlich teuren Laptops bieten mittlerweile ähnliche Funktionen, aber das Edge 16 ist eine solide Wahl, wenn man viel Zeit in Zoom-Meetings verbringt.

Der Fingerabdruckleser ist in der Einschalttaste des Notebooks versteckt. Er erfüllt seine Aufgabe, aber wie die meisten Fingerabdruckleser lässt er sich leicht durch Staub, Schmutz oder leicht feuchte Finger des Benutzers aus der Ruhe bringen, was ihn unzuverlässig machen kann.