64 Bit für das Frontend

17.09.2003
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem Intel in der Verhangenheit bemüht war, seine 64-Bit-Architektur für das Rechenzentrum zu qualifizieren, kommen jetzt zwei CPUs für das Frontend hinzu.
Fotos: Intel
Fotos: Intel

Speziell für den Einsatz in Zwei-Prozessor-Maschinen gedacht ist der Itanium 2 (Codename Madison) mit einer Taktrate von 1,4 Gigahertz und einem L3-Cache mit 1,5 MB. Er eignet sich wegen guter Leistungen bei der Fließkommaberechnung für technisches Computing. Intel kalkuliert, dass damit Systeme herzustellen sind, die weniger als 7000 Dollar kosten. "Solche - auch geclusterte - Zwei-Prozessor-Rechner können im technischen Bereich die Rechenarbeit leisten, während als Ausgabegerät eine 32-Bit-Workstation die Darstellung übernimmt", definiert Bernhard Wopperer, Platform Architecture Manager für Highend-Prozessoren bei Intel, das Einsatzgebiet. Bei einem Preis von 1172 Dollar biete der Chip ein besseres Verhältnis zwischen Preis und Floatingpoint-Leistung als beispielsweise Suns Ultrasparc III (mit einer Taktrate von 1 Gigahertz) oder IBMs Power 4+ (Taktrate 1,2 Gigaghertz).

Intel versucht seit einiger Zeit wieder im Markt für High Performance Computing (HPC) Fuß zu fassen. Seit Techniken wie Cluster oder Grid die Anschaffung teurer Spezialmaschinen für viele Aufgabenstellungen obsolet gemacht haben, leisten sich auch kommerzielle Unternehmen Hochleistungsrechner. In vielen Branchen ersetzen gekoppelte Systeme, die aus Standardkomponenten aufgebaut sind, Vektorrechner und andere Supercomputer. Intel-basierende HPC-Systeme stellen in der derzeit gültigen Liste der 500 leistungsstärksten Rechnersysteme bereits knapp ein Viertel (119 Stück).

Für Blades und Racks geeignet

Die zweite Neuvorstellung ist ein Itanium-2-Prozessor mit geringer Stromaufnahme. Der "LV Itanium 2" (Codename Deerfield) kommt mit maximal 62 Watt aus, etwa die Hälfte eines Madison-Chips. Intel hat die CPU auf 1 Gigahertz getaktet und den L3-Cache ebenfalls auf 1,5 MB dimensioniert. Er soll wegen der geringeren Wärmeentwicklung für dichter gepackte Systeme geeignet sein. Intel-Manager Wopperer: "Der Chip taugt insbesondere für Blade-Rechner oder flache Rack-Systeme." Bei einem Preis von 744 Dollar ist er der zur zeit günstigste Itanium 2 - und durchbricht die kritische 800-Dollar-Grenze. Auch er ist für Systeme mit maximal zwei CPUs geeignet.