MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein wenig unerwartet hat Apple gestern die fertige Version 6 seiner plattformübergreifenden Multimedia- und Streaming-Technik "Quicktime" veröffentlicht. Nach Branchenstreitigkeiten um die MPEG-4-Lizenzierung hatte das Unternehmen zuletzt angekündigt, Quicktime 6 werde als Komponente des nächsten Major Update für Mac OS X ("Jaguar") erscheinen. Dass der Hersteller aus Cupertino nun nicht einmal bis zur morgigen Keynote von CEO (Chief Executive Officer) Steve Jobs gewartet hat, liegt vermutlich daran, dass er nicht Microsofts Corona/Windows Media 9 (Computerwoche online berichtete) den ganzen Presserummel überlassen wollte.
Fertig ist Quicktime 6 schon seit einer ganzen Weile, und auch über die neuen Features haben wir bereits mehrfach berichtet. Trotzdem das Wichtigste nochmals in Kürze:
MPEG-4 Video Codec
AAC Audio Codec
sofort startende Streams
Unterstützung für Macromedia Flash 5
Verbesserte Benutzeroberfläche des QuickTime Player
Unterstützung für JPEG 2000 (Nur Mac OS X)
Bessere Unterstützung von AppleScript (Nur Macintosh)
Der Quicktime Player 6 ist wie gewohnt in der Standardausführung für Windows und Mac OS kostenlos erhältlich. Ein knapp 30 Dollar teurer Lizenzschlüssel (Keys der Vorversion funktionieren nicht mehr, die MPEG-4-Lizenz muss schließlich finanziert werden) verwandelt die Software in die "Pro"-Version mit Authoring-Features. Die Software steht bereits zum Download zur Verfügung, auch in deutscher Sprache. Zeitgleich erhältlich ist auch die kostenlose Server-Komponente "Quicktime Broadcaster" für das Live-Encoding von MPEG-4-Datenströmen. (tc)