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3GSM: Microsoft kündigt neuen TV-Dienst für Mobilfunk an

15.02.2006
Microsoft will mit britischen und amerikanischen Mobilfunk-Anbietern zuhause aufgenommene Sendungen auf das Handy bringen.

"Mobiles TV markiert den Beginn einer neuen Epoche für unsere Industrie", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer am Dienstag auf der Mobilfunkmesse 3GSM World Congress in Barcelona. "Die Lieblingsprogramme unterwegs sehen zu können, wird schon bald so natürlich sein wie Fernsehen im Wohnzimmer."

Für die "große Freiheit" unterwegs will Microsoft auch die nötigen Werkzeuge liefern. Zum Abgleich von Daten auf dem Handy, dem Taschen- PC oder dem Computer zu Hause soll es in dem nächsten Betriebssystem Windows Vista das "Sync Center" geben. Und Geschäftsleute könnten ihre Powerpoint-Präsentationen künftig auf dem Mobiltelefon bei sich haben und dann mit einem mobilen Beamer nutzen.

Bei der Entwicklung neuer Anwendungen will der Softwaregigant künftig auch offene Partnerschaften eingehen. So laufe zum Beispiel Microsofts Instant-Messaging-Software nicht nur auf Windows, sondern auch auf anderen "weit verbreiteten" Betriebssystemen.

Bereits zum Auftakt der Messe hatte Microsoft weit reichende Pläne mit seinem Handy-Betriebssystem Windows Mobile 5 vorgestellt. So ist die Software nun für die direkte Durchleitung von E-Mails auf das Handy gerüstet und in Barcelona werden auch passende Geräte gezeigt. Microsoft setzt auf die so genannte "Push-E-Mail", um einen größeren Anteil am Mobilfunkmarkt zu erobern. Bisher ist der direkte E-Mail-Verkehr auf dem Handy eine Domäne von Nischen-Anbietern wie RIM mit dem BlackBerry.

Binnen kürzester Zeit sollen über hundert Smartphones und Handys mit Windows Mobile 5 verfügbar sein. Einige der vorgestellten Geräte sind mit vom PC her bekannten Büro-Programmen wie Outlook oder Powerpoint ausgestattet, integrierter Funktion für Internet-Telefonie und Instant Messaging sowie automatischem E-Mail-Empfang. "Die leistungsstarken Geräte, die man sich heute in die Tasche steckt, sind wirklich kleine Mini-PCs", sagte Ballmer. (dpa/tc)