Nach einem Gemeinschafts-Produkt auf der Decworld:

3Com plant strategische Allianz mit DEC

23.10.1987

SAN FRANCISCO (CWN) - Der US-amerikanische Netzwerkspezialist 3Com Corp. will die Bande mit dem Zweiten der DV-Branche, Digital Equipment, enger knüpfen, um den Absatz seiner Vernetzungs-Produkte verstärkt zu fördern. Diese "strategische Allianz mit DEC" proklamierte 3Com-Chairman Bill Krause kürzlich auf einer Anwendertagung in San Francisco.

Erste Früchte hat diese Zusammenarbeit bereits getragen, wie auf der diesjährigen "Decworld"-Messe zu erfahren war: Gemeinsam hatten DEC und 3Com einen Ethernet-Adapter entwickelt, der die Workstations des Computerbauers aus Massachusetts über verdrillte Leitungen miteinander verbinden soll. Darüber hinaus fungiert Digital Equipment als Distributor für Controller-Boards von 3Com.

Zwar bestünden keine konkreten Pläne für weitere "Gemeinschaftsaktionen" beider Unternehmen, formuliert eine DEC-Verantwortliche aus dem Marketingbereich in Maynard; doch sei das Verhältnis zu 3Com "für beide Seiten äußerst fruchtbar". Deutlicher wird da Bill Krause:

"Wenn es nach uns ginge, würden wir insbesondere bei der Produktentwicklung und -vermarktung intensiver zusammenarbeiten."

In Eigenregie entwickelt 3Com augenblicklich eine optimierte Version ihres Software-Pakets 3+, um VAX-Rechner unter VMS in ein 3Com-Netz zu integrieren - und um mit der kürzlich erworbenen Tochter Bridge Communications gleichzuziehen die ihre Produkte bereits den DEC-Rechnern angepaßt hat. Mit der ersten VMS-Anbindung rechnet ein 3Com-Sprecher für Januar nächsten Jahres; Bedingung für die Anwender des neuen 3+-Release sei allerdings , die Implementierung von DECnet DOS. Die Kompatibilität von 3 + mit dieser DOS-Ausformung von Digital Equipment ermögliche dem User, DEC-Terminals zu emulieren, VAX-Dateien zu übertragen und aufzurufen sowie auf DEC-Peripherie-Einheien zuzugreifen, erklärt der 3Com-Mitarbeiter.

Langfristig plant das Netzwerk-Unternehmen nach den Worten seines Chairmans, über die DEC-Liaison hinaus Konnektivität zu IBM-Hosts zu realisieren, Protokolle anderer Hersteller wie TCP/IP fahren zu können sowie eine neue Software-Generation für /2-Systeme zu entwickeln.