Illegaler Handel boomt

2009 - ein einziger Datenskandal

10.12.2009
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Daten von Bundesbürgern frei Haus

Ebenfalls Ende 2008 landete die Verbraucherzentrale in Berlin einen Scoop. Sie wollte beweisen, dass der "illegale Datenhandel ein ungeheures Ausmaß" angenommen hat. Deshalb lancierten die Verbraucherschützer ein Scheingeschäft und kauften für 850 Euro die persönlichen Daten von sechs Millionen Bundesbürgern. Geliefert wurden hierbei auch gleich vier Millionen Kontodaten. Der Deal ging innerhalb von zwei Tagen über die Bühne, sagte seinerzeit der Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Gerd Billen. Betroffen waren insbesondere Bürger, die sich an der Süddeutschen und der Nordwestdeutschen Klassenlotterie beteiligt hatten. Informationen waren aber auch aus Handyverträgen und karitativen Spendensammlungen gezogen worden.

Kreditkartendaten im Sonderangebot

Das Muster setzte sich vor genau einem Jahr fort. Mitte Dezember 2008 wurden der Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" Daten von Tausenden Kreditkartenkunden der Landesbank Berlin angeboten.

Die Frankfurter Rundschau berichtete, ihr seien von einem anonymen Absender detaillierte Abrechnungen von Kreditkarten mit Adresse, Kontonummer und Überweisungsdaten zugespielt worden. Dazu gehörten sogar Geheimnummern. Einige Datenschützer vertraten die Ansicht, dass diese Causa alle bisherigen Datenskandale in den Schatten gestellt hätten. Da konnte noch niemand wissen, was 2009 alles passieren würde. (jm)