Klare Strukturen und Begrifflichkeiten sind für Joachim Oelschlegel vom CAD-Systemhaus in Dresden ein zentrales Kriterium, um aus Datenbanken nützliche Management-Hilfsmittel zu machen. Bei den immer komplexer werdenden Softwareapplikationsprojekten ist genau das oft ein Schwachpunkt - und mit ein Grund, dass bis zu 30 Prozent dieser Projekte scheitern.
Auf solche Mängel stieß Oelschlegel immer wieder. So auch bei einem seiner Arbeitsschwerpunkte der letzten 15 Jahre - dem Computer Aided Facility Management (CAFM). Dort, so musste der Leiter des CAD-Systemhauses feststellen, ist die Begrifflichkeit klassifikatorisch nicht korrekt, und es werden mehrfach interpretierbare Begriffe verwendet. Weiter ergab eine Begriffsnetzanalyse, dass im Richtlinienwerk der GEFMA, dem Deutschen Verband für Facility Management, die Normalisierung verletzt wird und dadurch in der funktionalen Beschreibung Restklassen entstehen, die als "Sonstige" bezeichnet werden.
Das war nicht alles an Schwachpunkten. Sucht man in Datenbanken von ERP-, CRM- und anderen Business-Software-Plattformen, wird nicht klar, was eine gefundene Software im Vergleich zu ähnlichen Produkten auszeichnet und welche Merkmale der Anwendungs-Software wesentlich oder unwesentlich sind.
Und ein weiterer Punkt: Ausschreibungen zur Funktionalität von Anwendungs-Software sind bis dato entweder zu detailliert oder zu grob und damit mehrdeutig. Dieser unbefriedigende Zustand resultiert daraus, dass es bisher kein übergreifendes Datenmodell über Applikationssoftware gibt - weder national noch international. Ausschreibungen objektiver und damit reproduzierbarer zu machen, war deshalb ein weiterer wesentlicher Anstoß für dieses Projekt.