Splashtop: Ohne Betriebssystem schnell ins Web

09.10.2007
Von pte pte
Der Elektronikhersteller Asus hat mit dem P5E3 Deluxe ein Mainboard vorgestellt, das mit "Express Gate" über eine Funktion für einen schnellen Einstieg in das Internet verfügt.

Möglich wird dies durch das Splashtop-System des US-Startups DeviceVM. Das Asus-Motherboard verfügt über ein Embedded Linux, das alternativ zum Betriebssystem gestartet werden kann. Innerhalb von fünf Sekunden hat der Nutzer Zugriff auf den Webbrowser oder Skype, heißt es von Seiten des Herstellers. Mithilfe dieser Funktion kann der Benutzer schnell auf das Web zugreifen, ohne das auf der Festplatte installierte Betriebssystem starten zu müssen. Einen Einblick in die Funktionsweise von Express Gate gibt ein Video auf der Plattform YouTube. Offizielle Informationen über das System stehen derzeit kaum zur Verfügung, die Entwickler hüllen sich bislang in Schweigen. Auf der Homepage ist lediglich zu erfahren, dass Splashtop im Laufe des Oktobers starten soll.

Die Programmierer führen neben dem schnellen Start des Systems auch die Sicherheit beim Surfen als Argument an. Da es sich beim Splashtop-System um eine virtuelle Maschine handelt, die lediglich den RAM-Speicher beansprucht, können keine Daten auf den Rechner gelangen, die beim Abschalten nicht wieder gelöscht werden. Zudem würde der Rechner mit Splashtop im Betrieb kaum Energie benötigen, heißt es von Seiten der Entwickler. Die Redakteure des Technikportals Phoronix zeigen sich nach einem Test jedenfalls begeistert. "Das P5E3 Deluxe ist eines der innovativsten Mainboards, das wir bislang gesehen haben und bringt mit Splashtop ein hochinteressantes Feature mit."

Gleich nach dem Einschalten des Rechners hat der User die Wahl, ob er das Betriebssystem starten oder auf Express Gate zugreifen möchte. Wählt der Benutzer die zweite Option, so steht in kürzester Zeit die Linux-Umgebung zur Verfügung. Neben dem Surfen im Web und Telefonieren via Skype ist der User in der Splashtop-Umgebung relativ eingeschränkt. Weder können Dateien abgespeichert noch von der lokalen Festplatte geöffnet werden. Allerdings verfügt der Browser über Adobes Linux-Flash-Plugin, wodurch kaum Hürden beim Surfen entstehen dürften. Favoriten können ebenfalls angelegt werden und stehen auch beim nächsten Start zur Verfügung, sofern kein Reset von Express Gate ausgeführt wird. Über Updates sollen künftig jedoch weitere Programme in das Mini-Betriebssystem integriert werden.

Abseits von Express Gate bietet das P5E3 auch einige Hardwarehighlights. Die Hauptplatine basiert auf dem Intel-X38-Chipsatz. Sie soll hohe Leistung mit gleichzeitig hoher Energieeffizienz verbinden. Das Mainboard nimmt DDR3-Hauptspeicher mit 1.800 Megahertz Taktfrequenz auf und verfügt über zwei PCI-Express-2.0-Steckplätze. Zudem hat das Produkt laut Hersteller die weltweit erste EPU (Energy Processing Unit) integriert, die für eine optimales Energiemanagement zuständig ist. Der Anwender könne damit den Stromverbrauch der CPU um bis zu 58 Prozent reduzieren, wenn der Rechner nur Anwendungen von geringer Intensität ausführt. Des Weiteren ist eine 802.11n-WLAN-Netzwerkkarte integriert. Die Hauptplatine wird für 360 Dollar erhältlich sein. (pte)