Breitseite gegen Cisco

Juniper steigt ins Enterprise-Switch-Geschäft ein

30.01.2008

Cisco und die sieben Zwerge

Allerdings ist die aktuelle Ausgangsposition eine andere, da Cisco aktuell mehr als zwei Drittel des Switching-Markts kontrolliert und Anfang dieser Woche selbst mit "Nexus" einen leistungsfähigen Switch für Rechenzentren vorgestellt hat. Kein Wunder, dass Experten beim Ethernet-Switching-Markt gerne von "Cisco und den sieben Zwergen" sprechen.

Um nicht als achter Zwerg zu enden, lässt Juniper nun eine Serie von Switches vom Stapel, die einiges mit den Routern, der Netscreen-Firewall und den VPN-Produkten des Herstellers gemein haben. Dieser Umstand, so verspricht Juniper, soll eine anhaltende Leistung und die End-to-End-Verwaltbarkeit garantieren sowie die Betriebskosten und Ausfallzeiten reduzieren.

Als wesentliches Kaufargument führt der Hersteller in diesem Zusammenhang an, dass die EX-Produktfamilie ebenso wie alle Router von Juniper von dem JunOS-Betriebssystem angetrieben wird. Diese Einheitlichkeit sei von Vorteil, da in älteren Enterprise-Switch-Architekturen, wo es häufig von verschiedenen, inkonsistenten Netzbetriebssystemen nur so wimmelt, deren Leistung bei Einführung neuer Features schwer vorhersagbar sei, argumentiert Juniper. Der Hersteller zielt damit klar auf den Rivalen Cisco, der zwei Varianten seines IOS-Betriebssystems nutzt: Die Standardfassung für Enterprise-Geräte sowie das modulare IOS XR für Carrier-Devices, wobei häufig noch verschiedene Versionen im Einsatz sind. Damit nicht genug, hat Cisco nun mit Nexus ein drittes OS im Markt.

Um in den Enterprise-Switch-Markt einzusteigen, musste der Hersteller zwei Jahre Arbeit und Hunderte von Millionen Dollar Entwicklungskosten aufbringen, da er die EX-Serie selbst entwickelt hat, anstatt einen anderen Switch-Anbieter zu übernehmen. Was nicht heißen soll, dass dieser Schritt nicht ins Auge gefasst wurde. Laut Marktbeobachtern soll Firmenchef Scott Kriens allerdings mit entsprechenden Avancen bei Foundry-CEO Bobby Johnson und anderen abgeblitzt sein. Aus dem Mund von Juniper-Manager heißt es, letztendlich hätten mehr Argumente für eine Inhouse-Lösung gesprochen.