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Hacker kapern Web-Sites

Heiße Luft bei der FDP und Eulen bei der ARD

28.12.2010
Es ist fast schon ein Brauch: Wenn der Chaos Computer Club seinen Kongress abhält, gehört die Manipulation von Web-Sites zum inoffiziellen Programm. Erwischt hat es unter anderem einen FDP-Shop und die ARD.

Nur heiße Luft von FDP-Chef Guido Westerwelle? So sehen es zumindest einige Computer-Hacker, die sich derzeit auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs (CCC) tummeln: Am Dienstag kaperten sie den Online-Laden www.fdp-shop.de, der Werbemittel und Schriften der Liberalen verkauft. Dort fügten sie das Bild eines Handtrockners ein. Beschriftung: "Rede von Guido Westerwelle? hier drücken" Darunter prangte ein Logo des Kongresses, dessen Abkürzung "27C3" lautet. Gegen Mittag war die manipulierte Unterseite dann offline.
Betrieben wird der Laden nicht von der Partei, sondern von der Firma GMK-Werbemittel in Bremen. Mitinhaber Jörg von Groeling-Müller bezeichnete den Hack als "geschäftsschädigend", eine Anzeige behalte man sich vor. Ob Kundendaten kopiert worden sind, könne er derzeit nicht sagen, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.Unter dem Bild des Handtrockners heißt es: "Wir nicht hören will, muss Backups einspielen! Wir haben vorsichtshalber eines aller Kundendaten gemacht!"

Erwischt hat es auch die ARD-Web-Seite "daserste.de". Dort tauchte am Montag kurz vor 18.30 Uhr eine sehr seltsame Meldung als Top-Story auf: “Eilmeldung: Verseuchtes Paket im Kölner Dom gefunden.” Dabei ging es um eine tote Eule und einen Sach Reis, die wegen Gottes Zorn umgefallen seien. Während die ARD noch nach den Übeltätern sucht, kursieren im Internet Gerüchte, dass dies ebenfalls ein Werk der Kongressteilnehmer sei.

Da die Eilmeldung nur kurze Zeit bei der ARD Online war, hier noch einmal der Nachrichtentext zum Schmunzeln:

Eilmeldung: Verseuchtes Paket im Kölner Dom gefunden

Nach Informationen von Reuters wurde die Todesursache der am Montagnachmittag im Kölner Dom gefundenen toten Eule festgestellt. So soll Gottes Zorn einen Reissack zum Umfallen gebracht haben, der die Eule dann erschlug. Da ein Terroranschlag aber nicht ausgeschlossen werden kann, untersucht zur Zeit ein Strahlenschutzteam der Kölner Feuerwehr die nähere Umgebung.Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass jedem der Kontakt zu der Eule hatte, morgen die Eier ausm Sack fallen. +++Weitere Informationen folgen +++ (dpa/hi)