Die Installation der Erweiterung für den "Internet Explorer" stellt die Homepage des Browsers auf Microsofts "live.com" und setzt zudem die Suchmaschine der Redmonder als Standard für die Web-Suche. Aufgrund seiner Marktdominanz bei Browsern kommt Microsoft normalerweise immer in den Genuss solcher günstigen Voreinstellungen. Durch Deals mit PC-Herstellern gelang es Google jedoch, seine eigene Toolbar auf neuen Rechnern zu platzieren und damit die Vorgabewerte des Microsoft-Browsers auf seine eigenen Web-Dienste umzubiegen. Durch das Abkommen mit der chinesischen Firma Lenovo, die nach dem Kauf von IBMs Hardwaresparte zum weltweit drittgrößten PC-Anbieter aufgestiegen ist, kauft sich Microsoft die gewohnten Einstellungen zurück.
Die Zusatzleisten für den Web-Browser bieten den Benutzern einige Bequemlichkeitsfunktionen, darunter ein Eingabefeld für die Web-Suche, so dass die Homepage der Suchmaschine nicht aufgerufen werden muss, sowie einige nützliche Helferlein. Microsofts Toolbar enthält etwa ein Anti-Phishing-Tool, Google bietet unter anderem Übersetzungs- und Rechtschreibhilfen oder Popup-Blocker. Aus der Sicht der Anbieter garantieren diese Erweiterungen nicht nur, dass die eigenen Dienste immer im Blickfeld des Anwenders bleiben, sie liefern zudem umfangreiche Informationen über seine Web-Nutzung.
Google unterstützt mit seiner Toolbar im Gegensatz zu Microsoft auch alternative Browser wie Firefox und Opera. Das Unternehmen fördert die Verbreitung dieser Microsoft-Alternativen mit erheblichen finanziellen Mitteln. So erhält jeder Website-Betreiber im Rahmen des "Adsense"-Programms eine Prämie von einem Dollar, wenn ein Besucher den Mozilla-Browser inklusive Toolbar herunterlädt. (ws)