Studie

Innovationsaufwendungen sinken erstmals seit 1994

27.01.2009
Die Innovationsausgaben der deutschen Unternehmen gehen in diesem Jahr einer Studie zufolge erstmals seit 15 Jahren wieder zurück.

Sie sinken im Vorjahresvergleich um ein Prozent auf 122,5 Milliarden Euro. Das geht aus der am Dienstag in Mannheim veröffentlichten Deutschen Innovationserhebung 2008 hervor, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag des Bundesbildungsministeriums mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und infas - Institut für angewandte Sozialwissenschaft - erarbeitet hat.

Da die Unternehmen bereits im Frühjahr 2008 befragt worden waren, als die Konjunkturprognosen "noch realativ günstig" waren, sei zu vermuten, dass der Rückgang tatsächlich größer ausfalle, sagte ein ZEW-Sprecher. Vor allem kleine und kleinere Unternehmen täten sich in der Wirtschaftskrise mit der Finanzierung von Innovationen schwer. Unter Aufwendungen für Innovationen verstehen die Wissenschaftler laut ZEW die Kosten für neue Produkte und neue Prozesse. Dazu gehören beispielsweise die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für die Markteinführung eines Produktes, etwa für das Design.

Nach der Umfrage wollten vor allem Banken, Versicherungen, die EDV- und Kommunikationsbranche sowie die Unternehmensberatung und Werbung weniger für Innovationen ausgeben. Insgesamt stünden bei den sogenannten wissensintensiven Dienstleistungen Budgetkürzungen von mehr als sieben Prozent an. Die Industrieunternehmen und die sogenannten sonstigen Dienstleister gingen hingegen davon aus, dass ihre Innovationsbudgets nominell weitgehend konstant blieben.

Nach einem kräftigen Plus bei den Aufwendungen für Innovationen im Jahr 2007 war für 2008 laut Studie wegen der zunehmenden wirtschaftlichen Abschwächung nur noch mit einer Zunahme von 0,9 Prozent auf 123,8 Milliarden Euro gerechnet worden. 2007 hatten die Aufwendungen 122,7 Milliarden Euro betragen, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. (dpa/tc)