Xeon 5500 a.k.a. Nehalem-EP

Intel schickt Server auf Energiediät

31.03.2009
Von pte pte
Der Chiphersteller Intel hat in der Nacht auf heute die neue Generation seiner Server-CPUs "Xeon" in der Modellreihe 5500 vorgestellt.

Im Portfolio befinden sich 17 neue Chips, die auf Basis der neusten Intel Core-Mikroarchitektur ("Nehalem" mit integriertem Memory Controller) konstruiert sind. "Für Intel ist es der wichtigste Lauch von Server-Chips seit dem Einstieg in dieses Segment mit dem Pentium Pro", meint Tom Kilroy, General Manager Digital Enterprise Group von Intel, bei der Präsentation vor Journalisten. "Verglichen mit der Vorgängergeneration zeichnen sich die CPUs vor allem durch erhöhte Performance aus, während der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden konnte", so Kilroy gegenüber pressetext. Bei gleichbleibendem Stromverbrauch liefern die 5500-Chips eine um den Faktor 2,25 verbesserte Leistung.

Die neuen Chips sind sowohl als Dual-Core- als auch als Quad-Core-Versionen erhältlich. Die Rechenleistung und damit auch der Energieverbrauch der CPUs wird je nach Anforderungen automatisch angepasst, streicht Kilroy hervor. Verantwortlich dafür sind neue intelligente Technologien, die von den Ingenieuren in die aktuellen Xeon-Chips integriert wurden. "Intelligent Power" nennt sich dabei eine Funktion, mit der nur jene Teile des Prozessors mit Energie versorgt werden, die tatsächlich Rechenarbeit verrichten. Zudem werden Spannung und Taktfrequenz automatisch gesenkt, wenn Applikationen nicht die volle Rechenleitung abrufen.

In den Xeon-Chips zu finden ist zudem die bereits von anderen CPUs bekannt Hyperthreading-Technologie. Dadurch können Threads parallel gerechnet werden, wodurch der Vier-Kern-Prozessor acht Threads gleichzeitig verarbeiten kann. "Turbo Boost" kommt zur Anwendung, wenn das Betriebssystem Höchstleistung von der CPU verlangt. Dadurch werden Anwendungen beschleunigt, die nicht alle Kerne nutzen, indem die Taktfrequenz kontrolliert und bei Bedarf um bis zu drei Stufen zu je 133 Megahertz erhöht wird. Stark gesteigert wurde zudem die Speicherbandbreite. Die QuickPath-Interconnect-Technologie optimiert den Datenfluss und bietet eine 3,5 Mal höhere Speicherbandbreite verglichen mit den bisherigen Prozessoren aus dem Hause Intel.

"Das bestimmende Thema im Bereich Server und Datencenter ist derzeit die Kostenminimierung", sagt Kilroy. Im Betrachtungsfokus der CIOs stehen bereits seit einiger Zeit die Betriebs- und Stromkosten. Laut dem Analyseunternehmen IDC kommen derzeit auf jeden Dollar, der in Server-Hardware investiert wird, 50 Cent für Stromversorgung sowie Kühlung. Mit den 5500er Xeons nehme sich Intel diesem Problem an, denn die neuen Systeme verbessern einerseits die Klimabilanz sowie die laufenden Kosten, andererseits weisen sie ein besonders rasches Return on Investment auf, so Kilroy. Verglichen mit Single-Core-Servern wären 90 Prozent Energieeinsparungen möglich, womit sich die Neuanschaffung in acht Monaten finanziert. Eine Installation von 184 Single-Core-Servern kann durch 21 Server mit aktuellen Chips ersetzt werden, was zudem auch den Platzbedarf senkt.

Die Xeon 5500er-Prozessoren werden in Produkten von über 70 Herstellern zu finden sein, darunter die Branchengrößen Cisco, IBM, Sun und Fujitsu Siemens (ab morgen Fujitsu Technology Solutions), so Intel. Diverse Softwareanbieter unterstützen die Chips zudem bereits mit ihren Anwendungen. Preislich bewegen sich die Xeon-5500-Prozessoren zwischen 188 und 1600 Dollar, eine Abnahme von 1000 Stück vorausgesetzt.

Unsere Kollegen vom "TecChannel" haben den Xeon 5500/Nehalem-EP bereits getestet. (pte)