Zusaetzliche Manpower: Bodyshopping

15.04.1994

Der Bedarf an billiger Software-Entwicklung bringt westliche Unternehmer dazu, Programmierer aus den Billiglohnlaendern einzukaufen. Die Praxis des "Bodyshoppings" laeuft auf kurzzeitige Beschaeftigung einzelner Programmierer zum Abbau von Ueberlasten oder fuer die Dauer eines Projekts hinaus (nach drei Monaten wird eine Arbeitsgenehmigung faellig).

"Die hiesigen Firmen sagen, was sie brauchen, wir suchen den Mann, der das kann", wirbt Infotech-Geschaeftsfuehrer Lutz Dorn fuer die Vermittlung von indischen Fachkraeften. "Dabei wollen wir keinen Menschenhandel betreiben." "Die Praxis des Bodyshoppings dient Entwicklungslaendern als Haupteinnahmequelle fuer auslaendische Devisen", betont Hedva Sarafati, Leiterin der Abteilung fuer Angestellte, Fach- und Fuehrungskraefte beim Institut fuer Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart. Allerdings stehe dieses Phaenomen im Zusammenhang mit "Brain-Drain", der Abwanderung von Wissenschaftlern und Fachleuten, die haeufig an ihren Gastlaendern Gefallen finden und bleiben wollen - fuer die Schwellenlaender verlorengegangene Ausbildungsjahre und Ressourcen.