Zurück zur Vernunft

27.03.2003
"Wenn Gurus, Powertrainer und Trendforscher nicht mehr weiterhelfen", lautet der Untertitel des Buches "Zurück zur Vernunft", das Holger Rust verfasst hat. Er nimmt die Heilsversprechen und Pseudovisionen so genannter Motivations- und Managementtrainer unter die Lupe und entlarvt ihre Trivialität.

Drei Wünsche stehen bei den meisten Managern im Vordergrund: persönlicher Erfolg, Kundenorientierung und Führungskompetenz. Wie kann man diese Ziele erreichen? Können hier Muttrainings wie Survivalcamp oder Bungee-Jumping helfen? Hier gibt der Autor eine klare Antwort: Lernen wird man nur in konkreten Situationen und anhand eigener Erfahrungen. "Das Modell für die Arbeit des Managements ist der Alltag, sonst nichts." Die Führungskräfte sollen hart arbeiten und zwar an sich selbst. Erleichtert werde dieser Vorgang durch die Kompetenz, sich selbst analysieren und korrigieren zu können. Sie sollen einen indivuellen Weg gehen, sich dabei von ihrer Vernunft leiten lassen, die eigene Persönlichkeit einsetzen - und das jenseits aller Regeln und Rezepte.

Das hört sich gut an. Der Leser amüsiert sich über die zum Teil netten Anekdoten am Rande, fragt sich aber nach der Lektüre immer noch, wie sich diese Ansätze in den Arbeitsalltag umsetzen lassen. Die These des Autors, dass ein gewisses Maß an gesundem Menschenverstand den Managern in den meisten Fällen weiterhilft, klingt allemal vielversprechend.

Holger Rust: Zurück zur Vernunft, Wenn Gurus, Powertrainer und Trendforscher nicht mehr weiterhelfen, Gabler, Wiesbaden, 2002, 232 Seiten, 29,90 Euro, ISBN 3-409-12069-6