Zum ersten Mal Wert des Wissens ermittelt

24.01.2005
3750 Milliarden Euro betrug der Wert des Wissens der deutschen Beschäftigten Ende der 90er Jahre, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (iwd) ermittelt hat.

Die Kölner Wirtschaftswissenschaftler haben versucht, den Wert der Qualifikationen mit Hilfe einer Kostenrechnung zu bestimmen. Dabei haben die Forscher die Ausgaben ermittelt, die dabei entstünden, wenn alle in der Bevölkerung vorhandenen Schul- und Berufsabschlüsse heute wieder erworben werden müssten. Dazu haben die Kölner zunächst die aktuellen Kosten für den Erwerb der verschiedenen Schul- oder Berufsabschlüsse berechnet und anschließend mit der Anzahl der in der Bevölkerung vorhandenen Qualifikationen multipliziert. In die Kalkulation eingeflossen sind zum einen die direkten Ausbildungskosten wie Aufwendungen für Lehrgebäude, Lehrer, Lehrmittel oder das betriebliche Ausbildungspersonal.

Geringes Plus beim "Humanvermögen"

Zum anderen wurden indirekte Ausbildungskosten berücksichtigt. Diese beziffern laut iwd den fiktiven Einkommensausfall, der entsteht, weil den Ausbildungsteilnehmern während der Ausbildung Einkommen entgeht. 1999 entsprach demnach das Know-how der erwerbstätigen Bevölkerung einem Wert von 3750 Milliarden Euro, 1992 waren es laut iwd 450 Milliarden weniger. Das geringe Plus von durchschnittlich 1,8 Prozent im Jahr sei darauf zurückzuführen, dass zwischen 1992 und 1999 fast 2,4 Millionen Vollzeitarbeitsplätze verloren gingen.

Noch deutlicher werde das schlechte Ergebnis, wenn man es im Vergleich zur Entwicklung der Sachkapitalausstattung setzte, also der Maschinen und Anlagen, die in der Produktion laufen. Zwischen 1992 und 1999 stieg der Wert des Sachvermögens in Deutschland preisbegünstigt um ein Fünftel - das "Humanvermögen" stagnierte dagegen. (hk)