Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Akademiker ist laut ZAV von Juni 2005 bis Juni 2006 um 2,5 Prozent gestiegen. Gesucht sind Akademiker in allen Bundesländern und in vielen Wirtschaftsbranchen - insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Auch Zeitarbeitsfirmen haben deutlich mehr Stellen für Personen mit akademischen Abschlüssen verbucht.
Die Arbeitgeber suchen vor allem Ingenieure verschiedener Fachrichtungen, Ärzte, Unternehmensberater, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen. Dabei ist der Bedarf an Ingenieuren in bestimmten Fachrichtungen besonders groß. Für Bauingenieure nahm er im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel zu. Im Herbst 2006 waren 25 Prozent der Stellen für Elektroingenieure, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit gemeldet hatten, bereits länger als sechs Monate nicht besetzt, da keine geeigneten Bewerber auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung standen. Bei den Stellen für Ärzte waren es 17 Prozent. Die Zahl der berufstätigen Mediziner in Deutschland ist mit einem Minus von 1,2 Prozent gegenüber 2005 so deutlich zurückgegangen wie seit sieben Jahren nicht mehr. In den östlichen Bundesländern besteht bereits akuter Ärztemangel.
Der Konjunkturaufschwung im vergangenen Jahr hatte auch positive Auswirkungen die Beschäftigung von Wirtschaftswissenschaftlern. Bei den Betriebswirten sank die Arbeitslosigkeit um 25 Prozent. Von Vorteil für Berufseinsteiger ist die Zunahme an Trainee-Stellen, die jedoch mit hohen Leistungsanforderungen bei unverändert niedriger Bezahlung verbunden sind.
Für Geisteswissenschaftler meldeten die Arbeitgeber 4,1 Prozent mehr Stellen als im Vorjahr. Die Arbeitslosigkeit dieser Berufsgruppe ging um fast 22 Prozent zurück.