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Yahoo brilliert wie erwartet

10.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Portalriese Yahoo setzte im zweiten Geschäftsquartal 2003 seinen Erfolgskurs wie erwartet fort: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum kletterte der Reingewinn von 21,4 Millionen auf 50,8 Millionen Dollar oder acht Cent pro Aktie. Das Plus vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte das im kalifornischen Sunnyvale beheimatete Unternehmen von 35 Millionen auf 97,3 Millionen Dollar erhöhen. Parallel legten die Einnahmen um 42 Prozent von 225,8 Millionen auf 321,4 Millionen Dollar zu. Yahoo traf damit die Durchschnittsschätzungen der von First Call Thomson befragten Analysten. Diese hatten im Schnitt mit einem Gewinn von acht Cent pro Aktie bei 315,1 Millionen Dollar Umsatz prognostiziert. Die Company selbst war im Vorfeld von Einnahmen zwischen 295 und 315 Millionen Dollar ausgegangen.

Das Unternehmen begründete die guten Zahlen mit dem Wachstum in den Bereichen Werbung und bezahlte Suchdienste (aus der Kooperation mit Overture). Immer mehr Werbetreibende nähmen das Internet als großartige Ergänzung zu klassischen Anzeigeformen wahr, erklärte CEO Terry Semel. Die Sparte Marketing-Services, in der die Erlöse der beiden Bereiche verbucht werden, steuerte mit 219,2 Millionen Dollar den Löwenanteil zum Gesamtumsatz bei. Im Vorjahresquartal hatte der Umsatz der Sparte 135,7 Millionen, im vorangegangenen ersten Quartal 190 Millionen Dollar betragen.

Mit gebührenpflichtigen Diensten erwirtschaftete das Vorzeigeunternehmen der Dotcom-Branche Einnahmen von knapp 70 Millionen Dollar, das entspricht im Jahresvergleich einem Zuwachs um 42 Prozent. Laut Firmenchef Semel mache sein Unternehmen rasante Fortschritte dabei, Privatleute und kleine Unternehmen als Kunden zu gewinnen. Ende Juni zählte Yahoo 3,5 Millionen Abonnenten, im Vorjahresquartal waren es nur eine Million. Im Bereich Listings, der Privat- oder Stellenanzeigen umfasst, wurden im Berichtsquartal 32,3 Millionen Dollar eingenommen. Für das Gesamtjahr erwartet Yahoo nun Einnahmen zwischen 1,26 Milliarden und 1,31 Milliarden Dollar. Zuvor lautete die Prognose auf 1,22 bis 1,28 Milliarden Dollar.

Gute Ergebnisse und eine optimistische Prognose sind im Kurs der Yahoo-Aktie aber bereits eingepreist. Im nachbörslichen Handel sank der Wert des Papiers nach Gewinnmitnahmen um rund sechs Prozent. (mb)