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Xerox spricht Gewinnwarnung aus

04.10.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eigentlich sollte man annehmen, mit der gebeutelten Xerox Corp. - immerhin Erfinder von IT-Revolutionen wie GUI (grafische Benutzeroberfläche), Laserdrucker oder Ethernet - könne es nicht mehr weiter bergab gehen. Doch leider weit gefehlt: Am vergangenen Montag nach Börsenschluss kündigte das Unternehmen an, es werde für sein drittes Quartal vermutlich einen Fehlbetrag zwischen zehn und 15 Cent pro Aktie ausweisen. Bislang war Xerox stets von einem - wenn auch moderaten - Gewinn ausgegangen. Die Analysten rechneten laut First Call/Thomson bislang ebenfalls mit einem Profit von zwölf Cent je Anteilschein. Paul Allaire, nach dem kurzen und glücklosen Zwischenspiel des Ex-IBMers Rick Thoman wieder CEO (Chief Executive Officer) und President, erklärte, die Probleme erforderten "eindeutig" rasches Handeln. Neben der bereits angekündigten operativen Restrukturierung müsse man

über weitere Maßnahmen nachdenken, darunter massive Kostensenkung, Verkauf von Aktiva sowie eine Senkung der Dividende.

Der Xerox-Aktie bekam die Hiobsbotschaft erwartungsgemäß gar nicht gut: Sie fiel gestern um gut 25 Prozent auf 11,37 Dollar und ist damit meilenweit entfernt von ihrem 52-Wochen-Hoch von 43 Dollar (7. Oktober 1999).