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Worldcom-Chef Ebbers wusste Bescheid

12.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Scott Sullivan, der inzwischen geschasste frühere Finanzchef von Worldcom, hat ausgesagt, der gleichfalls zum Rücktritt genötigte frühere Konzernchef Bernard Ebbers sei über die kreative Buchhaltung, mit der das TK-Unternehmen seinen Gewinn künstlich um knapp vier Milliarden Dollar aufgebläht hatte, im Bilde gewesen. Dies berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Mitglieder des Untersuchungsausschusses des Kongresses. "Dies ist der erste Beweis, dass die schlammigen Fußspuren vielleicht zu Bernie Ebbers' Schwelle führen", erklärte Ken Ausschusssprecher Ken Johnson. "Die Leute bei Worldcom wussten sicher, dass jemand die Bücher manipulierte."

Unabhängig davon erklärte Ebbers' Nachfolger John Sidgmore, es werde für Worldcom "zunehmend schwieriger", einem Antrag auf Gläubigerschutz nach Paragraf elf des US-Konkursrechts noch zu entgehen. Das Unternehmen kündigte außerdem an, es werde auf die Tracking Stocks des Unternehmensbereiches MCI, die heute eingestellt werden, keine Dividende mehr auszahlen. (tc)