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Wird Ubizen verkauft?

16.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am vergangenen Freitag wurden die Aktien des belgischen Managed-Security-Services-Spezialisten Ubizen kurzzeitig vom Handel ausgesetzt, nachdem sich die Firma als Übernahmekandidat geoutet hatte. Ubizen hatte sybillinisch erklärt, es "evaluiere eine Gelegenheit zur Unterstützung seines künftigen Wachstumspotenzials" und habe sich "in einen Due-Diligence-Prozess begeben". Die Vice President of Investor Relations Ina Sufeleers bestätigte später gegenüber "Computerwire", die Überprüfung sei durch Interesse einer einzigen interessierten Partei angestoßen worden. Wer das sein könnte, wollte Sufeleers nicht verraten. Die Gespräche steckten noch in einem sehr frühen Stadium und müssten keinesfalls zu einem konkreten Ergebnis führen.

Über den möglichen Käufer lässt sich nur spekulieren. Ein Anbieter von Sicherheitssoftware auf der Suche nach Service-Skills erscheint wahrscheinlicher als ein Service-Anbieter, der sein Sicherheits-Know-how vergrößeren möchte. Infrage käme aber auch ein ISP oder Telco auf der Suche nach Value Added Services für sein Portfolio - Belgacom und BT gehören bereits zu den Resellern von Ubizens Services. Der größte Wettbewerber der Belgier, Riptech, war im Juli vergangenen Jahres von Symantec geschluckt worden. Ubizens europäische Präsenz und Kundenliste könnten für den kalifornischen Tool-Anbieter durchaus von Interesse sein.

Ubizen ist Europas größter MSS-Spezialist und konnte zuletzt beim Umsatz ordentlich zulegen, wenn auch die Profitabilität noch in weiter Ferne scheint. Im Ende September 2002 abgeschlossenen Geschäftsjahr betrugen die Einnahmen 121,3 Millionen Euro (plus 22,5 Prozent gegenüber Vorjahr), unterm Strich stand ein Nettoverlust von 27,5 Millionen Euro. (tc)