Auch bei ICL müssen die Kunden bezahlen:

Wir werden sicher nicht billiger

17.11.1978

KÖLN/NÜRNBERG (gw) - Mit einer Handvoll rechter Banalitäten ("Europas großer Computer-Hersteller", "Umsatz künftig weltweit verdoppeln", "ICL reagiert schnell", "renommierter Anbieter", "ICL liefert allen alles") stellte die ICL Deutschland in Köln auf der Orgatechnik ebenso viele (allerdings nur zum Teil ganz) neue Produkte vor. Dazu war noch der Allgemeinplatz zu hören, daß auch bei ICL die "Dienstleistung immer stärker" werde. Wie die Geschäftsleitung weiter mitteilte - und das war doch recht bemerkenswert, werden auch in "Zukunft unsere Kunden bezahlen müssen". Und wahrscheinlich noch nicht einmal zu knapp. Denn: "Wir werden sicher nicht billiger."

Produkt-Neuvorstellungen und -Ankündigungen der ICL gab es bei Hard- wie Software gleichermaßen. Neu ist die Weiterentwicklung der Serie 2900. Das ist ein 0,5 bis 2 MB-Computer, der auf der Basis der beiden Betriebssystem-Versionen VME/K und dem (neuen) DME 2 läuft. Allerdings ist im Gegensatz zu der mündlichen Aussage auf der Presse-Vorstellung dies in der Presseinfo ein "Neuer Groß-Computer von ICL".

Eine Fortentwicklung stellen auch die neu präsentierten Terminalsysteme der ICL-1500er-Reihe dar. Da gibt es jetzt auf der Grundlage von Cobol und Basic die 1505-2 für Handel, Industrie und kommunalen Sektor - DFÜ-fähig auch diese Anlage. Die 1505-1 ist ein Bildschirmarbeitsplatz mit eigenem Speicher und separatem Rechner. An ihn können bis zu 16 ICL-1505-Geräte angeschlossen werden. Interessant in dieser Terminal-Reihe die 1570 des Herstellers: Ein Doppel-Floppy-Laufwerk, ein vollwertiges PCM-Aggregat.

Mit den neuen in Köln gezeigten ICL Datenkassen - POS-Systemen - geht das 10 Jahre alte Unternehmen jetzt stärker in den Markt für geschlossene Warenwirtschaftssysteme. Dieses neuerliche lCL-Hardware-Angebot wird noch ergänzt durch Software. So auch das Fertigungssteuerungs-Paket "Safes" für die Kleinserienfertigung und "Autras" zur Bearbeitung von Auftragseingängen am Bildschirm (mit der ICL 2903/04 speziell für den Handel).

Bleibt zu erwähnen, daß die deutsche Tochter von ICL, auf der Orgatechnik auch erstmals für den hiesigen Markt die auf der Hannover-Messe angekündigten Datenkassen 9500 zeigte.

Die ICL Deutschland ist seit 1976 in Nürnberg ansässig und verfügt mit 680 Mitarbeitern an 33 Orten in der Bundesrepublik über Kundendienstzentralen und Teststützpunkte.