Connected Cars

Wie Qualcomm das Auto der Zukunft sieht

23.06.2015
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Anhand eines Maserati Quattroporte GTS demonstriert der Chiphersteller Qualcomm seine Vorstellungen vom Auto der Zukunft. Das zusammen mit mit Blackberry-Tochter QNX überarbeitete Konzeptauto ist mit besonderen Sicherheits – und Infotainment-Features ausgestattet.
Qualcomm-Konzeptauto auf Basis eines Maserati Quattroporte GTS
Qualcomm-Konzeptauto auf Basis eines Maserati Quattroporte GTS
Foto: Qualcomm

Das Connected Car der Zukunft hat sich schon jetzt als neue Entwicklungsplattform für mobile Technologien etabliert. Laut ABI Research werden 60 Prozent aller neu gekauften Autos im Jahr 2017 mit mobilen Technologien verknüpft sein. Auch PriceWaterhouseCoopers geht in einer Studie davon aus, dass das Marktpotenzial rund um das vernetzte Fahrzeug wächst und wächst: Beläuft es sich im Jahr 2015 auf knapp 32 Milliarden Euro, soll es sich laut Analysten mit 115 Milliarden Euro bis 2020 fast vervierfachen.

Angesichts dieser Prognosen ist es kein Wunder, dass zahlreiche Anbieter aus dem Mobility-Bereich nun in den Automobilsektor drängen. Hinzu kommt, dass in moderne Fahrzeuge mehr und mehr mobile Technik einzieht: Stellten vor gar nicht allzu langer Zeit ein leistungsstarkes Soundsystem und vielleicht noch ein kleiner Bildschirm mit einer Frühversion eines Navigationssystems die Krönung hinsichtlich fahrzeuginterner Technologien dar, gehören heute vollfarbige und 3D-basierte Navigationssysteme genauso wie gute Soundsysteme zum Standard. Auch im Hintergrund entwickeln sich Techniken wie Bluetooth-Konnektivität, Multimedia-Screens, Front- und Heckkameras, 3G- und 4G-Unterstützung sowie WLAN-Hotspots zunehmend zur Norm.

Das Problem bei dieser Entwicklung sind allerdings die nach wie vor unterschiedlichen Entwicklungs- und Lebenszyklen von Automobil- und Mobile-Welt. Der Lösungsansatz von Qualcomm sieht daher ein integriertes System vor, um auch bei schnelleren Innovationszyklen die Infotainment-Technologie aktuell zu halten, solange das Auto rollt. Dabei verarbeitet mit CPU, GPU, 4G-LTE-Modem und Unterstützung von GPS/GNSS, Bluetooth und WLAN ausgestattete sogenannte Snapdragon Automotive Plattform nicht nur alle Infotainment-Funktionen, sondern auch die Daten zur Fahrzeugsicherheit ebenso wie den Input von Kameras, Näherungs- und LIDAR-Sensoren und spielt schließlich alle relevanten Informationen in Echtzeit zurück an den Fahrer.

Konzeptauto auf Maserati-Basis

Wie das Ganze in natura aussehen und funktionieren könnte, demonstrierte Qualcomm erstmals im Januar auf der CES in Las Vegas anhand eines Konzeptautos auf Basis des Maserati Quattroporte GTS. Der Maserati bietet dabei unter anderem ausgereifte Infotainment-Möglichkeiten, digitale Instrumenten-Cluster sowie ein Fahrassistenzsystem - sämtliche Systeme umfassen dabei hochauflösende Multitouch-Displays und Benutzeroberflächen (UIs), 3D-Grafiken zur Navigation sowie eine LIDAR-basierte Hinderniserkennung. Die Standard-Seitenspiegel sind mit intelligenten Displays bestückt, die farbenkodierte Informationen zur verbesserten Fahrsicherheit bereitstellen und die üblichen toten Winkel von regulären Rückspiegeln aufheben.