Das Problem ist seit geraumer Zeit bekannt: Die Schere zwischen den Informationen, die der Internet-Nutzer wirklich haben will, und solchen, die er - weil andere ein Interesse daran haben - bekommen soll, klafft immer weiter auseinander. Mit "Webwasher" bleiben unerwünschte Inhalte, beispielsweise Werbung, außen vor. Sie werden erst gar nicht aus dem Internet geladen. Gleichzeitig steht das Produkt auch für die Sicherung der Privatsphäre: Der automatisch arbeitende Cookie-Filter des Programms lässt "gute" Cookies, wie sie beim Online-Shopping oder in Firmennetzen benötigt werden, passieren. "Schlechte" Cookies, wie sie Marketing-Firmen und Online-Werber zum Ausspionieren von Internet-Nutzern verwenden, werden aus dem Datenstrom ausgefiltert.
Als den Angaben zufolge einfach zu bedienender und effektiv arbeitender Internet-Filter und -Assistent ist "Webwasher" inzwischen bei vier Millionen Nutzern im Einsatz. Das Tool ist kostenlos für Privatanwender, Schulen und öffentliche Bildungseinrichtungen. Kommerzielle Anwender zahlen 29 Euro für die Einzellizenz des Programms, das es mittlerweile auch in einer deutlich funktionserweiterten "Enterprise"-Edition gibt und als solche unter anderem bei der Hypo-Vereinsbank in großem Stil eingesetzt wird. Die Company, die dies alles verspricht, heißt webwasher.com AG, ein Spin-off des Münchner Elektronikriesen Siemens. Auf Personalstamm des im Oktober 1999 gegründeten Startups ist mittlerweile auf 42 Mitarbeiter angewachsen. Die zweite Finanzierungsrunde wurde, wie es
heißt, soeben abgeschlossen. Anteile an dem Internet-Hoffnungsträger halten derzeit das Management um Vorstandschef Horst Joepen, der Siemens-Konzernbereich ICM, die Siemens Venture Capital GmbH sowie die Schweizer Invision AG.