Was bei Search Engines derzeit angesagt ist

03.08.2009
Wer im Web gefunden werden will, muss Search Engine Optimization (SEO) betreiben. Die Agentur für Online-Kommunikation Rio Nord gibt Tipps, welche Neuerungen man im Blick haben sollte.

Fünf Themen dominieren laut Rio Nord und deren Geschäftsführer Arne Flick derzeit die SEO-Diskussion: Universal Search beziehungsweise Blended Search, Social Media Optimization, integrierte SEO, lokale und mobile SEO sowie das Pagerank Sculpting.

Die größte Relevanz kommt dem Thema Universal Search und Blended Search zu. Der Hintergrund: Google geht derzeit dazu über, neben den bekannten Text-Links auch Treffer aus den Kategorien Bilder, News, Maps und Videos als Suchergebnisse anzugeben. Bildern und Multimedia-Inhalten kommt damit eine größere Rolle bei der SEO zu. Eine Optimierung lohnt hierbei aus zwei Gründen: Zum einen können optimierte Bilder und Videos als direkte Treffer für eine Platzierung unter den Top Ten sorgen. Zum anderen wird die umfassende Bewertung einer Website auch durch eine Optimierung von multimedialem Content bestimmt.

Wer bereits Bildmaterial auf seiner Seite verwendet, sollte darauf achten, jedes Bild mit einem treffenden Titel und einer Beschreibung zu versehen. Zudem sollten die eingesetzten Bilddateien bereits sauber, also unter Verwendung relevanter Keywords, benannt werden. In einigen Fällen findet Google noch kein passendes Bild oder Video zum Suchbegriff. Hier kann sogar die gezielte Einbindung von Bildern oder Videos samt Optimierung zu einer ersten oder alleinigen Platzierung führen.

Mit Blick auf Social Media Optimization (SMO) wird die Einbindung von Communities, Blogs und Social-Media-Plattformen in die SEO-Strategie diskutiert. Idee hierbei ist es, Inhalte für Communities und soziale Netzwerke bereitzustellen, um Besucher und Links für die eigene Website zu generieren. Es handelt sich also um eine Facette der als Off-Page-Optimierung bezeichneten Arbeitsweise, bei der gezielt versucht wird, externe Links zu erhalten, die auf die eigene Website weisen, und Besucher auf die Seite zu bringen.

Als erster Schritt empfiehlt sich die Einrichtung eines eigenen Firmenprofils in relevanten Communities. Danach gilt es das eigene Profil kontinuierlich zu pflegen und attraktive Inhalte für die Nutzer zur Verfügung zu stellen. Für einen nachhaltigen SMO-Erfolg sollten anschließend alle Eintragungen auf den relevanten Communities untereinander verbunden und synchronisiert werden. Einige Dienste bieten hierfür bereits Schnittstellen an, so dass man nur die Anmeldedaten angeben muss, der Rest funktioniert von allein.

Bei der integrierten SEO wird der Grundgedanke der Vernetzung über die Sphäre der Social Media Optimization hinaus auf alle Online-Aktivitäten eines Unternehmens ausgeweitet. Ziel ist es, auch Aktionen im Bereich der Online-PR ebenso wie unterschiedliche Marketing-Maßnahmen so miteinander zu verzahnen und zu integrieren, dass sie einen Beitrag zur SEO leisten.

Es empfiehlt sich, das Thema SEO personell auf eine bestimmte Person zu konzentrieren. Aufgabe des SEO-Beauftragten ist es dann, die Aktivitäten der einzelnen Abteilungen schrittweise zu koordinieren. Dabei gilt es, die Maßnahmen inhaltlich (Keyword) und technisch (Verlinkung, Einrichtung von Landing-Pages etc.) miteinander zu verzahnen.

Eine besonders lohnende Nische ist die Optimierung im Hinblick auf lokale Bezüge. Oftmals suchen Nutzer nach Angeboten in ihrem regionalen Umfeld. Anbieter, die diesen Umstand bei SEO berücksichtigen, sind in dieser umsatzrelevanten Nische im Vorteil. Mit der mobilen Nutzung des Internets wird sich dieser Trend nochmals verstärken. Das Handy als virtueller Wegweiser wird zukünftig noch stärker auf Inhalte mit lokalem Bezug zurückgreifen.

Als erste Maßnahme empfiehlt es sich zu prüfen, ob der Firmensitz, Niederlassungen oder Filialen bei Google Maps aufgeführt werden. Ist dies nicht der Fall, dann wird es höchste Zeit für den Eintrag. In einem zweiten Schritt ist zu prüfen, welche Suchbegriffe in Kombination mit lokalen Angaben wie Städtenamen und Bundesländern sich für eine Optimierung anbieten. Wurden diese Informationen bislang nicht berücksichtigt, sollten die regionalen Angaben auf der Web-Seite hinterlegt und im Zuge der On-Page-Optimierung entsprechend verlinkt werden. Des Weiteren ist daran zu denken, einige Links aus dem regionalen Umfeld und passende Link-Texte zu verwenden.

Beim Pagerank Sculpting handelt es sich hingegen um eine Spielart der On-Page-Optimierung. Ziel ist es, die Überprüfung und Bewertung einer Website durch die Suchmaschine zu steuern, um einzelne Teilbereiche des Internet-Auftritts (Unterseiten) gezielt hervorzuheben. In erster Linie wird dabei versucht, die Suchmaschine von "unwichtigen" Inhalten (zum Beispiel Impressum, AGB etc.) gleichsam abzulenken. In der Vergangenheit hatte Google mit dem "No-follow"-Tag ein eigenes Instrument zur Verfügung gestellt, das es ermöglichte, einzelne Links – und damit Unterseiten – gezielt auszuklammern und so die Relevanz der übrigen Seiten zu erhöhen. Diese Form des Pagerank Sculpting (über no follow) wird von Google seit Neuestem nicht mehr unterstützt, so dass die Konzentration und Formung von Relevanz (Pagerank) auf einer Seite nunmehr auf anderem Wege erfolgen muss.

Die momentan besonders heiß diskutierte Methode ist die Verlinkung mit Javascript Crypting. Hierzu wird ein Javascript erstellt, welches die URL erst nach dem Klick zusammensetzt und aufruft. Für Google ist bei dieser Methode kein Link erkennbar. Somit kann hier auch kein Pagerank oder so genannter Linkjuice weitervererbt werden.

Bevorzugte SEO-Maßnahmen

Nach wie vor und unverändert kommt eingehenden (externen) Links die größte Bedeutung bei der Suchmaschinenoptimierung zu. Hintergrund: Suchmaschinen bewerten die Relevanz nicht nur mit Blick auf den Umfang und die Struktur einer Seite, sondern vor allem aufgrund der Einbindung einer Seite in das gesamte Internet: Je mehr Seiten per Link auf einen Auftritt verweisen, desto größer ist dessen Relevanz – und umso besser das Resultat bei Google.

Das kann im Zuge einer aktiv betriebenen Off-Page-Optimierung erfolgen, bei der gezielt externe Links – etwa durch Anfragen bei themenverwandten Angeboten oder Einträgen in Verzeichnissen und Web-Katalogen – aufgebaut werden. Und/oder man arbeitet kontinuierlich an einer effektiven externen Online-Kommunikation, mit dem Ziel von Berichterstattung oder der Erwähnung in Communities, Blogs und Kommentaren. In beiden Fällen gilt: Für Top-Platzierungen benötigt man vor allem externe Links.

Im Bereich der On-Page-Optimierung ist insbesondere auf individuelle und inhaltlich treffende Titel und Beschreibungen des gesamten Auftritts wie auch der Unterseiten zu achten. Ebenso sollte die logische Struktur der Web-Seite geprüft und sichergestellt werden, damit sich die Nutzer schnell zurechtfinden.

Versteckte Texte und das "Keyword Stuffing" (Textelemente, die aus vielen Keywords bestehen) sind inzwischen überholt und haben keinerlei positive Auswirkung. Wer seine Keywords aufwerten will, sollte besser auf eine sinnvolle interne Verlinkung achten.

Bei der Optimierung auf ein Keyword ist darauf zu achten, dass nicht zu viele Begriffe eingebaut werden. Als Faustregel kann dienen: pro Seite jeweils ein Keyword. Generell gilt zudem: Je öfter das Keyword im Text genannt wird, umso besser – zu viel jedoch ist schädlich. Ergibt ein Text auf Grund der häufigen Wiederholung eines Worts keinen Sinn mehr oder lässt er sich nicht mehr gut lesen, setzt Google die betreffende Seite in der Wertung herab.

Tools zur SEO-Unterstützung

Für die tägliche SEO-Arbeit sind Tools für ein gutes Web-Controlling und spezielle Analyse-Tools von großer Bedeutung. Die SEO-Spezialisten von Rio Nord setzen hier auf folgende Werkzeuge:

  • Searchmetrics-Suite: sowohl für SEO als auch für Search Engine Advertising (SEA) sehr gut geeignet, um statistisch auf der Höhe zu bleiben und neue Erkenntnisse über SEO und SEA der Mitbewerber zu gewinnen. Auf diesem Weg bietet die Suite eine deutliche Zeit- und somit auch Kostenersparnis. Eine Anbindung an Omniture und AdWords ist möglich.

  • Omniture: ein Anbieter von zahlreichen Instrumenten zur E-Commerce-Optimierung. Für den Bereich SEO sind vor allem die Tools zur Web-Analyse hilfreich, mit denen man Statistiken zum Besucherverhalten erhält. Omniture hat sich als ein sehr verlässliches Tool zur Web-Analyse etabliert.

  • Sistrix-Toolbox: Das Produkt bietet momentan vier Module in der Toolbox an. Das SEO-Modul liefert relevante Kennzahlen zu der eigenen Domain und zu wichtigen Keywords. Das SEA-Modul dient der Anzeigenschaltung bei AdWords. Das Backlink-Modul bietet eine Übersicht der Backlinks auf die eigene Web-Seite. Das Monitoring-Modul ermöglicht eigene Reports zu bestimmten Keywords oder individuell interessanten Werten.

  • Google Analytics: ein kostenloses Analyse-Tool von Google. Als kostenfreie Basisanwendung ist es hilfreich und für den ersten Einstieg in SEO hervorragend geeignet. Wichtig ist bei der Nutzung das Wissen um den Datenschutz in Deutschland und das Bewusstsein, dass Google mit den eigenen Daten arbeitet. Dies sehen viele Anwender so kritisch, dass sie auf das Instrument verzichten.