Spore-Labor

Vulgäre Kreaturen übervölkern YouTube

19.06.2008
Von pte pte
Der Kreatureneditor "Spore Labor" von Electronic Arts (EA) hat einen skurrilen Wettkampf innerhalb der User-Community ausgelöst.

Dient das Programm in seinem eigentlichen Zweck der nutzerseitigen Schaffung neuer Computerspielfiguren, so wird es bereits wenige Tage nach seiner Veröffentlichung zur Kreation von Penismonstern in allen erdenklichen Formen und Farben missbraucht. Die Hobby-Programmierer versuchen, sich mittlerweile gegenseitig zu übertreffen. Anhand des Editors können Videos von den Schöpfungen erstellt und auf der Videoplattform YouTube veröffentlicht werden. Dort herrschen bereits rege Diskussionen unter den Nutzern über die vermeintlich besten Penisfiguren. "Spore ist ein kreatives Instrument, das mit Jugendschutzfunktionen ausgestattet ist, die es Eltern erlauben, anrüchigen Inhalt zu melden und aus dem Spiel fernzuhalten", erklärt Spore-PR-Manager Daniel Feld gegenüber pressetext.

Von dieser Sorte animierter Videos sind anhand der YouTube-Suche bereits 450 verschiedene Variationen auf dem Portal zu finden. Ursprünglich war der Editor zur Erschaffung neuer Spielfiguren gedacht, mit dem Kreatur-Design und Programmierung in 3D-Softwareumgebungen erlernt werden können. Wie die Nutzer schnell herausfanden, lassen sich aus den einzelnen Elementen des Editors wie Nase oder Mund aber auch andere Körperteile formen. Wenngleich mit den Kreationen eine Sittlichkeitsdebatte ausgelöst wurde, stößt sich der Großteil der User nicht daran, folgt man den Kommentaren auf YouTube. Schlussendlich gehe es nur um Spaß und die lustigsten Videos. "Egal ob es sich um Modellier-Lehm, Spielpuppen oder Buntstifte handelt: Sie können fest damit rechnen, dass es immer eine kleine Gruppe von Leuten gibt, die diese kreativen Werkzeuge für etwas Vulgäres benutzen wird", meint Feld.

Abseits der diskussionsbehafteten Funktion bietet Spore die Möglichkeit, herkömmliche Figuren für das eigene Spiel zu erschaffen. "Ich bin mir sicher, dass die große Mehrheit der Spieler das wahre Potenzial von Spore erkennen und nutzen wird: Die Evolution nach seinem eigenen Wunsch zu gestalten und seine Spielfigur von der Ursuppe bis zur Besiedelung des Universums zu begleiten", so Feld auf Anfrage von pressetext. Die Entwickler können die neuen Kreaturen mit verschiedenen Animationen versehen. Online steht ein Spore-Server bereit, auf den alle weltweit kreierten Geschöpfe hochgeladen werden können, um sie zu teilen und in das eigene Spiel zu integrieren. Auch wenn viele Nutzer den eigentlichen Sinn von Spore offenbar missverstanden haben, die Phantasie der Entwickler wird dadurch in jedem Fall angeregt. (pte)