Umsatz steigt um 37 Prozent

Vor der Teilung legt HP gute Geschäftszahlen vor

20.08.1999
MÜNCHEN (CW/IDG) - Hewlett-Packard (HP) übertraf mit den Ergebnissen für das dritte Quartal 1999 deutlich die Erwartungen der Marktbeobachter.

Der Aufwärtstrend bei HP hält auch im dritten Quartal (Ende: 31. Juli 1999) an. Der US-Konzern erwirtschaftete in diesem Zeitraum einen Gewinn in Höhe von 853 Millionen Dollar, 37 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Der Umsatz stiegt von elf Milliarden auf nun 12,2 Milliarden Dollar. Für die HP-Aktionäre errechnet sich daraus ein Gewinn von 85 Cent je Anteilschein, während die Finanzanalysten nur mit 80 Cent gerechnet hatten.

Allerdings sind bei diesen Zahlen die Kosten für die geplante Aufteilung des Unternehmens in zwei Firmen, die bereits im abgelaufenen Quartal mit 60 Millionen Dollar zu Buche schlug, nicht enthalten. Die aus dem Computerbereich ausgegliederten Unternehmensteile für Test- und Meßsysteme, Halbleiterprodukte, chemische Analyse und Gesundheitswesen sollen unter dem Namen "Agilent Technologies" Mitte nächsten Jahres ihre Eigenständigkeit erhalten. Derzeit laufen die Verhandlungen für die Börsenzulassung. Die Geschäfte der Agilent-Bereiche steuerten im dritten Quartal knapp zwei Milliarden Dollar zum Gesamtumsatz bei.

Der Computersektor erreichte nach Angaben von Finanzchef Bob Wayman mit einem Umsatz von 10,3 Milliarden Dollar (zwölf Prozent Steigerung) einen neuen Höchstwert, insbesondere Notebooks und PC-Server hätten sich gut verkauft. Ebenfalls zweistellig wuchs das Druckergeschäft.

Im Ländervergleich erzielte der pazifisch-asiatische Raum mit 24 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar die höchste Umsatzsteigerung. Europa steuerte vier Milliarden (plus 13 Prozent), der heimische US-Markt 5,6 Milliarden Dollar (plus acht Prozent) zum Ergebnis bei.

Bis Firmenchef Lewis Platt im März kommenden Jahres seinen Sessel zugunsten von Carleton ("Carly") Fiorina räumt, muß er allerdings noch einige Gewitterwolken vertreiben. Zum einen hat sich das US-Handelshaus Wal-Mart dazu entschlossen, die Drucker von Lexmark statt HPs Low-cost-Serie ins Programm zu nehmen. Zum anderen sind die Auswirkungen der Trennung von EMC im High-end-Speicherbereich noch nicht vorhersehbar.

Wenig Geld bringt derzeit auch noch das Internet-Geschäft, die "E-Services". Zwar konnten in den USA einige Kontrakte mit Firmen über die Bereitstellung von interaktiven Services abgeschlossen werden, doch der Profit ist bislang "noch immer ziemlich gering", wie ein HP-Sprecher zugab. Der Erfolg der E-Services steht und fällt mit der Akzeptanz der "E-Speak"-Middleware - einer Kombination aus Java und XML - mit der sich Systeme für E-Commerce erstellen lassen.