Gerhard Humbert, Personalberater bei HSC Personalmanagement, plädiert für eine offensive Variante: "Finden Sie die Frage unangemessen oder gar unverschämt? Gerade in diesen Zeiten des Fachkräftemangels, in denen qualifizierte Bewerber oft unter mehreren guten Angeboten wählen können, sollte Sie diese Frage nicht überraschen.

Betrachten Sie sie als eine gute Gelegenheit für eine Bestandsaufnahme: Sie kennen Ihr Unternehmen und die Aufgabe, die der neue Mitarbeiter übernehmen soll. Sie haben sich intensiv mit dem Bewerber auseinandergesetzt.

• Warum ist Ihr Unternehmen beziehungsweise die Position, die Sie besetzen wollen, attraktiv für Bewerber? Für diesen Bewerber?

• Ist es die wirtschaftliche Lage des Unternehmens, das Betriebsklima, sind es Aufgaben und Verantwortung, Einkommen, Entwicklungsmöglichkeiten, Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben?

• Passen Unternehmen, Bewerber und Position zusammen? Wie sieht Ihr Unternehmen im Vergleich mit Konkurrenten um fähige Bewerber aus?

• Wie gut haben Sie den Bewerber kennen gelernt?

• Können Sie sagen, welchen Eindruck er von der Position und Ihrem Unternehmen bekommen hat?

Gehen Sie davon aus, dass Ihr Bewerber viel über Ihr Unternehmen weiß und vielleicht sogar Interna kennt, dank Internet und sozialer Netzwerke - umso besser, wenn auch Sie wissen, was über Ihr Unternehmen kolportiert wird, wie Ihre Mitarbeiter über Ihr Unternehmen, ihre Chefs und Kollegen und ihren Arbeitsplatz denken.

Gut, wenn Sie eine seriöse, überzeugende Antwort geben können. Wenn nicht, haben Sie Handlungsbedarf. Denn wenn Sie selbst nicht sagen können, weshalb ein Bewerber zu Ihnen kommen sollte, wie sollte es dann der Bewerber wissen?

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