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Vodafone erwartet Umsatzschwund

15.11.2005
Der britische Mobilfunkanbieter Vodafone rechnet für das kommende Geschäftsjahr mit sinkenden Erlösen.

Wegen der zunehmenden Mobilfunk-Penetration würden die Umsätze 2006/2007 (Ende März) unter das Niveau dieses Geschäftsjahres fallen, teilte der nach Umsatz weltgrößte Mobilfunkkonzern am Dienstag in London mit. In den vergangenen beiden Quartalen verbuchte Vodafone noch einen Ergebnisschub, zu dem auch die deutsche Tochter beitrug. Aktien von Vodafone fielen im frühen Handel um 4,83 Prozent auf 138,00 Pence.

Zusätzlich belastet werde das Ergebnis 2006/2007 durch die Absenkung der Entgelte, die Vodafone für Anrufe in sein Netz erhält. Die Europäische Kommission drängt auf eine weitere Reduzierung. Für das laufende Jahr rechnet Vodafone weiterhin mit einem Umsatzplus von sechs bis neun Prozent im Mobilfunkfunk und einem leichten Rückgang der EBITDA-Marge auf 38,5 Prozent.

In der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres kletterte der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 6,62 Milliarden auf 6,71 Milliarden britische Pfund. Der Umsatz sprang auf 18,25 (Vorjahr: 16,74) Milliarden Pfund, während der Überschuss auf 2,82 (3,68) Milliarden Pfund sank. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 17,9 Milliarden Pfund und einem EBITDA von 6,7 Milliarden Pfund gerechnet.

Den Gewinnrückgang erklärte Vodafone mit Abschreibungen in Schweden und zusätzlichen Steueraufwendungen, die auch das kommende Jahr belasten sollen. Das Hauptaugenmerk habe in dem Halbjahr auf der Gewinnung neuer Kunden gelegen, sagte Vorstandschef Arun Sarin. Die Kundenzahl wuchs in den Monaten April bis September um zehn Millionen auf 171 Millionen.

Beim Kundenzuwachs lag die deutsche Tochter mit 539.000 neuen Nutzern leicht vor der Deutschen Telekom. Ende September telefonierten 28,26 Millionen Menschen über das Netz von Vodafone D2. Der am schnellsten wachsende Mobilfunkanbieter war damit die britische O2 , die 558.000 neue Kunden in dem Quartal gewann. Marktführer T-Mobile kam auf 530.000 Neukunden und E-Plus auf 327.000. Der Zahl der Kunden von Vodafone mit UMTS-Handy in Deutschland wuchs um 287.000 auf 815.000. Weltweit haben die Briten 4,94 Millionen (theoretische) UMTS-Nutzer unter Vertrag.

Vodafone-Chef Sarin kündigte zudem eine Ausweitung des laufenden Aktienrückkaufprogramms an. Das Volumen werde um zwei Milliarden Pfund auf 6,5 Milliarden Pfund angehoben. Der Ankauf der Titel, die 3,7 Prozent des Grundkapitals darstellen, soll bis März kommenden Jahres erfolgen. (dpa/tc)